In Frankfurt rollt die Zukunft auf leisen Rädern. Gestern stellte die Frankfurter Verkehrsgesellschaft ihre ersten fünf Wasserstoffbusse vor, die ab sofort im Stadtgebiet unterwegs sind. Investiert wurden rund 3,5 Millionen Euro für die umweltfreundlichen Fahrzeuge. Besonders beeindruckend: Die Busse stoßen statt Abgasen nur Wasserdampf aus und haben eine Reichweite von über 350 Kilometern.
«Diese Busse sind ein wichtiger Schritt auf unserem Weg zur klimaneutralen Mobilität», erklärte Frankfurts Verkehrsdezernent Wolfgang Siefert bei der Präsentation am Betriebshof. Das Besondere an den neuen Bussen: Sie tanken Wasserstoff, der in Brennstoffzellen in Strom umgewandelt wird. Damit fahren sie vollkommen emissionsfrei.
Die Tankzeit beträgt nur 15 Minuten – deutlich schneller als bei Elektrobussen. Das ermöglicht flexible Einsätze auf allen Linien der Stadt. «Wir wollen bis 2030 komplett auf emissionsfreie Busse umstellen», betont VGF-Geschäftsführerin Dorothee Wüst. Fahrgäste berichten bereits von der angenehm ruhigen Fahrt.
Seit über zwanzig Jahren berichte ich über Verkehrsprojekte in deutschen Städten, aber selten habe ich eine so greifbare technologische Wende erlebt. Am Rand der Präsentation sprach ich mit Busfahrer Martin Held, der schon mehrere Testfahrten absolviert hat: «Man merkt kaum einen Unterschied zum Dieselbus, außer dass er leiser ist und besser beschleunigt.»
Die neuen Busse sind Teil eines hessenweiten Programms. Auch Wiesbaden und Darmstadt planen ähnliche Projekte. Bis Ende des Jahres sollen zehn weitere Wasserstoffbusse in Frankfurt fahren. Die Betankungsanlage wurde direkt am Betriebshof errichtet.
Was bedeutet das für uns alle? Die Luft in Frankfurt wird spürbar sauberer, wenn mehr dieser Busse unterwegs sind. Doch ob Wasserstoff langfristig die beste Lösung ist, bleibt offen. Die Herstellung von grünem Wasserstoff benötigt viel Energie. Werden wir in zehn Jahren in ganz Hessen nur noch mit Wasserstoff unterwegs sein? Die Testphase in Frankfurt könnte richtungsweisend sein.