Luca Herrmann genießt sein emotionales Comeback bei Dynamo Dresden
Die Fans der SG Dynamo Dresden erlebten am Wochenende nicht nur einen wichtigen 3:2-Heimsieg gegen Rot-Weiss Essen, sondern auch die Rückkehr eines lang vermissten Gesichts: Luca Herrmann stand nach fast 18 Monaten Verletzungspause endlich wieder auf dem Rasen im Rudolf-Harbig-Stadion.
«Es war unbeschreiblich, wieder vor unseren Fans zu spielen», erzählte der 25-Jährige mit leuchtenden Augen nach dem Spiel. «Die letzten eineinhalb Jahre waren mental eine extreme Herausforderung.» Herrmann hatte mit einer hartnäckigen Knieverletzung zu kämpfen, die ihn zu mehreren Operationen zwang und seine Karriere zeitweise in Frage stellte.
Als Trainer Thomas Stamm ihn in der 83. Minute einwechselte, brandete im Stadion tosender Applaus auf. Herrmann brachte sofort frischen Wind ins Spiel der Schwarz-Gelben und half, den knappen Vorsprung über die Zeit zu retten. Die medizinische Abteilung von Dynamo hat gemeinsam mit Herrmann ein beeindruckendes Stück Arbeit geleistet. Nach dem Kreuzbandriss im April 2023 folgten Rückschläge, die psychisch an ihm zehrten. «Es gab Tage, da wollte ich alles hinschmeißen», gibt Herrmann zu.
Besonders bemerkenswert: Trotz seiner langen Abwesenheit verlängerte Dynamo seinen Vertrag im vergangenen Winter – ein Vertrauensbeweis, der nicht selbstverständlich ist im schnelllebigen Fußballgeschäft. «Das hat mir enorm geholfen, am Ball zu bleiben», so Herrmann.
Der Mittelfeldspieler steht symbolisch für den neuen Teamgeist bei Dynamo Dresden. Nach dem verpassten Aufstieg in der Vorsaison scheint die Mannschaft noch enger zusammengerückt zu sein. Mit dem Sieg gegen Essen festigte das Team seine Position in der Spitzengruppe der 3. Liga. Und Herrmann? Der genießt erstmal jeden Moment auf dem Platz. «Jetzt will ich der Mannschaft helfen, unsere Ziele zu erreichen», sagt er – und man glaubt ihm jedes Wort.