Die Stadt Essen hat ein neues Angebot für Radfahrende eingerichtet, das bei Pannen schnelle Hilfe verspricht. Seit dieser Woche stehen an strategisch wichtigen Punkten im Stadtgebiet öffentliche Fahrradpumpen zur kostenlosen Nutzung bereit. Die erste Station wurde am Dienstag am Essener Hauptbahnhof in Betrieb genommen – direkt am nördlichen Ausgang, wo täglich hunderte Pendlerinnen und Pendler mit ihren Fahrrädern unterwegs sind.
Die robusten Metallsäulen fallen durch ihre leuchtend blaue Farbe sofort ins Auge. Mit einem Griff lässt sich der Pumpenschlauch herausziehen, der sowohl für das gängige Schrader- als auch für das schmale Presta-Ventil geeignet ist. Ein Manometer zeigt den aktuellen Reifendruck an. «Wir wollen den Umstieg aufs Fahrrad so einfach wie möglich machen«, erklärt Simone Raskob, Umweltdezernentin der Stadt Essen. «Nichts ist ärgerlicher als ein platter Reifen auf dem Weg zur Arbeit.»
Die Initiative ist Teil des städtischen Radverkehrskonzepts, mit dem Essen bis 2025 fahrradfreundlicher werden will. Neben dem Hauptbahnhof sind weitere Stationen am Berliner Platz, am Rüttenscheider Stern und am Bahnhof Essen-West geplant. Die Kosten pro Pumpe liegen bei etwa 800 Euro, inklusive Installation und Wartung.
Bei meinem Lokaltermin am Hauptbahnhof konnte ich beobachten, wie ein junger Radfahrer die neue Pumpe gleich ausprobierte. «Das ist echt praktisch», meinte er. «Normalerweise muss ich immer bis nach Hause warten, um nachzupumpen.» Solche kleinen Alltagserleichterungen können den Unterschied machen, ob Menschen aufs Rad umsteigen oder nicht.
Der ADFC Essen begrüßt die Maßnahme ausdrücklich. «Das ist ein wichtiger Baustein für bessere Fahrradinfrastruktur», sagt Jörg Brinkmann vom Fahrradclub. «Jetzt fehlen nur noch mehr sichere Radwege und ausreichend Abstellplätze in der Innenstadt.»
Die Pumpstationen stehen rund um die Uhr zur Verfügung und sollen regelmäßig gewartet werden. Ob das Angebot angenommen wird und wie die Pumpen dem Alltagseinsatz standhalten, wird sich in den kommenden Monaten zeigen. Ein kleiner, aber sinnvoller Schritt für die Mobilitätswende in der Ruhrgebietsmetropole.