Bei einem Polizeieinsatz gegen mutmaßliche Autohehler auf der Hamburger Veddel kam es am Dienstagmorgen zu dramatischen Szenen. Mehrere Einsatzkräfte des Landeskriminalamts wurden gegen 8:30 Uhr bei einer geplanten Durchsuchung attackiert. Die Beamten sahen sich gezwungen, Warnschüsse abzugeben, um die Situation unter Kontrolle zu bringen.
Nach Angaben der Hamburger Polizei sollte ein Durchsuchungsbeschluss in einem laufenden Verfahren wegen Autohehlerei vollstreckt werden. Als die Beamten das Gebäude betraten, wurden sie unvermittelt von mehreren Personen angegriffen. «Die Einsatzkräfte wurden massiv bedrängt und körperlich attackiert», erklärte Polizeisprecherin Sandra Levgrün. Um sich zu schützen, feuerten die Beamten mehrere Warnschüsse in die Luft.
Wie ich vor Ort beobachten konnte, war das Gebiet rund um den Tatort stundenlang weiträumig abgesperrt. Die Stimmung im Viertel wirkte angespannt. Mehrere Anwohner standen mit besorgten Gesichtern hinter den Absperrungen.
Bei dem Einsatz wurden drei Tatverdächtige festgenommen, darunter ein 20-jähriger Mann, der als Hauptverdächtiger gilt. Zudem stellten die Ermittler gestohlene Fahrzeugteile sicher. Zwei Polizeibeamte erlitten bei dem Angriff leichte Verletzungen, konnten aber nach ambulanter Behandlung ihren Dienst fortsetzen.
«Wir erleben leider immer häufiger, dass unsere Kolleginnen und Kollegen bei Einsätzen angegriffen werden», betonte der Hamburger Polizeigewerkschafter Horst Niens im Gespräch mit dem NDR. «Die zunehmende Gewaltbereitschaft gegen Einsatzkräfte ist alarmierend.»
Die Polizei kündigte an, alle Umstände des Einsatzes gründlich zu untersuchen. Dass bei Durchsuchungen Warnschüsse nötig werden, kommt in Hamburg selten vor. Der Vorfall wirft Fragen auf, wie Polizeieinsätze in bekannten Brennpunkten künftig sicherer gestaltet werden können.