Die durch einen mutmaßlichen Anschlag beschädigte Bahnstrecke zwischen Düsseldorf und Duisburg ist seit heute Morgen wieder befahrbar. Nach intensiven Reparaturarbeiten rollen die Züge nun wieder planmäßig, wie die Deutsche Bahn mitteilte. Unbekannte hatten in der Nacht zum Freitag an mehreren Stellen Kabel durchtrennt und damit den Bahnverkehr im bevölkerungsreichen Rhein-Ruhr-Gebiet massiv gestört. Mehr als 40.000 Reisende waren betroffen.
«Die Reparatur verlief schneller als gedacht», erklärte Bahnsprecherin Elke Brinkhoff. Noch am Wochenende hatte die Bahn mit einer Sperrung bis mindestens Dienstag gerechnet. Techniker arbeiteten im Schichtbetrieb rund um die Uhr, um die zerstörten Leit- und Sicherungssysteme wiederherzustellen. Die durchtrentnen Kabel waren Teil der Signaltechnik, ohne die kein sicherer Zugverkehr möglich ist.
Die Ermittlungen der Bundespolizei laufen auf Hochtouren. «Wir gehen von einer gezielten Sabotageaktion aus», sagte Polizeisprecher Martin Weber. Hinweise auf die Täter gibt es bislang nicht. Die Sicherheitsbehörden prüfen mögliche Zusammenhänge mit ähnlichen Vorfällen in Berlin und Hamburg in den vergangenen Monaten.
Für mich als Reporterin, die oft zwischen Düsseldorf und Duisburg pendelt, war die Stimmung unter Pendlern am Hauptbahnhof bemerkenswert: Trotz der Einschränkungen zeigten viele Verständnis für die Situation. «Klar ist es ärgerlich, aber die Bahn kann ja nichts dafür», meinte Berufspendlerin Sabine Lohmann aus Krefeld.
NRW-Verkehrsminister Oliver Krischer warnt: «Unsere kritische Infrastruktur ist verwundbarer als viele denken.» Die schnelle Behebung des Schadens sei zwar erfreulich, aber der Vorfall zeige, wie abhängig unsere moderne Gesellschaft von funktionierenden Verkehrswegen sei.
Was bleibt, ist ein mulmiges Gefühl bei vielen Reisenden. Denn die Frage steht im Raum: Wie lassen sich solche Angriffe künftig verhindern? Die Bahn verstärkt nun ihre Sicherheitsmaßnahmen – Details dazu werden aus taktischen Gründen nicht veröffentlicht.