In den frühen Morgenstunden des 13. Mai brach im Keller eines Seniorenheims in Essen-Altenessen ein Feuer aus. Der Alarm erreichte die Feuerwehr um 2:44 Uhr. Als die ersten Einsatzkräfte eintrafen, quoll bereits dichter Rauch aus dem Untergeschoss des fünfstöckigen Gebäudes.
«Es war eine der größten Evakuierungsaktionen in einem Pflegeheim, die ich in meinen 18 Jahren als Reporterin in der Region erlebt habe», bemerkte ich, als ich kurz nach Tagesanbruch am Einsatzort eintraf. Die Zahlen sind beeindruckend: 101 Bewohnerinnen und Bewohner wurden durch das schnelle Eingreifen der Feuerwehr gerettet, 12 von ihnen mussten mit Rauchgasvergiftungen ins Krankenhaus.
Die Feuerwehr rückte mit einem Großaufgebot an – über 100 Einsatzkräfte waren vor Ort. Besonders dramatisch: Der Rauch zog durch das Treppenhaus bis in die oberen Stockwerke. «In solchen Situationen zählt jede Minute», erklärte Einsatzleiter Michael Dörr. «Viele Bewohner sind nicht mobil und auf unsere Hilfe angewiesen.»
Während die Flammen im Keller bekämpft wurden, brachten Feuerwehrleute die teilweise bettlägerigen Senioren in Sicherheit. Ein nahegelegenes Hotel stellte spontan Räume zur Verfügung. «Die Hilfsbereitschaft war überwältigend», berichtete eine Pflegekraft mit Tränen in den Augen.
Die Brandursache ist noch unklar. Experten des Landeskriminalamts haben die Ermittlungen aufgenommen. Für die Bewohner stellt sich nun die Frage: Wann können sie zurück? Die Heimleitung hofft, das Gebäude nach gründlicher Reinigung und Sicherheitsprüfung bald wieder freigeben zu können.
Der Fall zeigt: Brandschutz in Pflegeheimen ist lebenswichtig – und die Solidarität in der Nachbarschaft Gold wert, wenn es darauf ankommt.