Die Stadt Düsseldorf plant, 20 Kinder aus dem Gazastreifen und Israel aufzunehmen, die durch den anhaltenden Konflikt traumatisiert wurden. Oberbürgermeister Stephan Keller (CDU) stellte gestern das Konzept im Rathaus vor. «Diese Kinder haben unsägliches Leid erfahren und brauchen dringend eine sichere Umgebung zur Erholung», erklärte Keller. Über 18.000 Kinder wurden laut UN-Angaben seit Oktober 2023 im Gazastreifen getötet oder verletzt.
Das Düsseldorfer Hilfsangebot umfasst medizinische Versorgung, psychologische Betreuung und temporäre Unterbringung in speziell vorbereiteten Einrichtungen. Zehn Kinder aus dem Gazastreifen und zehn aus Israel sollen für zunächst drei Monate aufgenommen werden. Die Stadt arbeitet dafür mit dem Auswärtigen Amt und internationalen Hilfsorganisationen zusammen.
Dr. Maria Henschel vom Kinderhilfswerk «Hoffnung ohne Grenzen» betont: «Die psychischen Narben dieser Kinder wiegen oft schwerer als die körperlichen. Sie brauchen einen sicheren Ort, an dem sie wieder Kind sein dürfen.»
Die Finanzierung des Projekts erfolgt durch städtische Mittel und Spenden. Bereits 250.000 Euro konnten durch lokale Unternehmen und Privatpersonen gesammelt werden. Besonders berührend finde ich die Welle der Hilfsbereitschaft in Düsseldorf – schon vor der offiziellen Ankündigung meldeten sich dutzende Familien, die Unterstützung anbieten wollten.
Die größte Herausforderung bleibt jedoch die komplizierte Ausreisegenehmigung der Kinder. «Wir hoffen, dass die ersten Kinder noch vor Weihnachten bei uns sein können», sagte Keller. Das Projekt könnte bei Erfolg auf andere deutsche Städte ausgeweitet werden.
Was in Düsseldorf beginnt, könnte ein kleines Zeichen der Menschlichkeit in einem scheinbar endlosen Konflikt sein. Ob es gelingt, hängt nicht zuletzt vom politischen Willen aller Beteiligten ab.