Die Domstadt erwacht an diesem Augustwochenende zu neuem Leben. Ab Freitag erwartet Kölner und Besucher eine bunte Mischung aus Kultur, Musik und Genuss. Im Vordergrund steht das traditionelle Straßenfest «Köln feiert», das die Innenstadt drei Tage lang in eine einzige Freiluftbühne verwandelt.
Bereits zum 15. Mal lockt das Festival mit über 300 Ständen zwischen Dom und Heumarkt. Besonders beliebt: Die Rheinische Meile, wo lokale Produzenten ihre Spezialitäten anbieten. «Wir wollen echtes Kölner Lebensgefühl vermitteln», erklärt Veranstalter Michael Schmitz. Die Besucherzahlen sprechen für sich – im letzten Jahr kamen über 250.000 Menschen.
Wer es ruhiger mag, findet im neu gestalteten Rheinpark sein Glück. Dort öffnet am Samstag die Ausstellung «Fluss der Zeit» ihre Pforten. Fotografien aus 100 Jahren zeigen den Wandel der Rheinlandschaft. Eine Installation des Kölner Künstlers Jan Weber ragt dabei besonders heraus – seine schwimmende Lichtinstallation ist nur bei Einbruch der Dämmerung zu sehen.
Für Familien empfiehlt sich der Besuch im Kölner Zoo, der am Sonntag sein Sommerfest feiert. Die frisch geborenen Elefantenzwillinge sind erstmals öffentlich zu sehen. Dass sie überhaupt überlebt haben, grenzt an ein Wunder. «In freier Wildbahn hätte eines der Jungtiere keine Chance gehabt», sagt Zoologin Dr. Katja Freund.
In meinen fast zwanzig Jahren als Reporterin habe ich selten so viel Vorfreude in der Stadt gespürt. Die Menschen sehnen sich nach gemeinsamen Erlebnissen – vielleicht ein Effekt der vergangenen Krisen.
Am Sonntagabend klingt das Wochenende mit einem kostenlosen Konzert am Tanzbrunnen aus. Die Kölner Philharmoniker spielen unter freiem Himmel. Der Zutritt ist frei, aber eine frühe Ankunft lohnt sich. Bei ähnlichen Veranstaltungen waren die besten Plätze schnell vergeben.
Ein Wochenende, das die Vielfalt Kölns widerspiegelt. Von Kultur bis Kulinarik, von Tradition bis Moderne – für alle ist etwas dabei. Die Stadt zeigt einmal mehr, warum sie als Metropole am Rhein so beliebt ist. Die Frage bleibt: Wohin zuerst?