Die vermeintlich großzügige Geste aus Düsseldorf entpuppt sich für KSC-Anhänger als Mogelpackung. Während die Fortuna ihren Fans 400 Freikarten für das anstehende Zweitligaspiel gegen den Karlsruher SC spendiert, verlangt der badische Klub von seinen eigenen Anhängern eine «Bearbeitungsgebühr» von 5 Euro pro Ticket. Eine Entscheidung, die in sozialen Netzwerken für erheblichen Unmut sorgt.
Es ist nicht das erste Mal, dass Fortuna Düsseldorf mit einer solchen Aktion für Aufsehen sorgt. Der Verein hatte bereits in der Vergangenheit Freikarten-Aktionen durchgeführt und damit für volle Ränge und positive Stimmung gesorgt. Aus Karlsruher Sicht scheint man diese Großzügigkeit jedoch nicht uneingeschränkt weitergeben zu wollen. «Wir müssen die administrativen Kosten irgendwie decken», erklärt ein KSC-Sprecher auf Anfrage. Was auf den ersten Blick nachvollziehbar klingt, hinterlässt bei vielen Fans einen schalen Beigeschmack.
«Das ist einfach keine gute Kommunikation», meint Michael Becker vom Fan-Projekt Karlsruhe. «Wenn Düsseldorf die Karten wirklich kostenlos zur Verfügung stellt, sollte der KSC diesen Vorteil auch an seine treuesten Anhänger weitergeben.» In den Fanforen wird die Gebühr als «Abzocke» und «unnötige Profitgier» bezeichnet. Besonders ärgerlich: Die Tickets können nur persönlich in der Geschäftsstelle abgeholt werden – ein zusätzlicher Aufwand für viele Auswärtsfahrer.
Während der KSC seine Entscheidung mit Verwaltungsaufwand begründet, stellt sich die Frage, ob in Zeiten steigender Ticketpreise und wachsender Kommerzialisierung im Fußball nicht gerade solche Gesten wichtig wären, um die Bindung zu den Fans zu stärken. Immerhin: Wer am kommenden Samstag in Düsseldorf dabei sein will, bekommt trotz der Gebühr ein vergleichsweise günstiges Auswärtserlebnis. Ob das den Frust über die fünf Euro mildert, wird sich in der Stimmung im Gästeblock zeigen.