Die Kommunalwahl 2025 wirft ihre Schatten voraus – und in Bornheim zeichnen sich bereits die entscheidenden Themen ab. Wenn die Bürgerinnen und Bürger im nächsten Jahr ihre Stimmen abgeben, dürften Wohnungsbau, Verkehr und Klimaschutz ganz oben auf der Agenda stehen. Eine aktuelle Umfrage des Stadtmarketings zeigt: 78 Prozent der Befragten sehen bezahlbaren Wohnraum als dringlichstes Problem.
Die Lage ist angespannt. «Wir müssen den Spagat zwischen Neubau und Flächenschonung schaffen», erklärt Bürgermeister Christoph Becker bei einem Bürgerdialog, den ich letzte Woche besuchen konnte. Besonders die Ortsteile Roisdorf und Merten stehen im Fokus der Entwicklung. Gleichzeitig wächst der Unmut über die Verkehrssituation. Die täglichen Staus auf der L183 sind zum Sinnbild einer überforderten Infrastruktur geworden.
Die Klimapolitik spaltet derweil den Stadtrat. Während die Grünen auf schnellere Maßnahmen drängen, befürchten die Wirtschaftsvertreter Nachteile für den lokalen Mittelstand. «Klimaschutz ja, aber mit Augenmaß», fordert Gabriele Klingmüller von der Wirtschaftsförderung. Dahinter steht die grundsätzliche Frage: Wie entwickelt sich Bornheim zwischen Rhein-Sieg-Kreis und Köln-Bonner Raum weiter?
In meinen Gesprächen mit Anwohnern spüre ich eine wachsende Politikverdrossenheit. Viele fühlen sich von den großen Herausforderungen überfordert. Die Wahlbeteiligung lag 2020 bei nur 56 Prozent – ein Warnsignal für die demokratische Kultur vor Ort.
Die kommende Wahl könnte richtungsweisend werden. Schafft Bornheim den Wandel zur klimafreundlichen Stadt mit bezahlbarem Wohnraum? Oder verliert die Rheinstadt weiter an Profil zwischen den großen Nachbarn? Die Antwort liegt nicht nur bei den Kandidaten, sondern auch bei den Wählern selbst.