Der 1. FC Köln hat die Defensive verstärkt – und das unter Zeitdruck kurz vor Transferschluss. Mit Samet Özkacar kommt ein türkischer Nationalspieler auf Leihbasis von Olympique Lyon an den Rhein. Der 23-jährige Innenverteidiger soll die nach dem Abstieg neu formierte Abwehrreihe der Kölner stabilisieren.
Was auffällt: Die Geißböcke setzen damit erneut auf das Leihmodell, ein Trend, der in der 2. Bundesliga immer häufiger zu beobachten ist. «Wir bekommen einen physisch starken Verteidiger mit gutem Aufbauspiel«, erklärt Kölns Sportdirektor Christian Keller bei der Vorstellung. Özkacar selbst zeigt sich auf den Vereinskanälen begeistert: «Die Atmosphäre im RheinEnergieStadion hat mich schon bei Videos beeindruckt. Ich kann es kaum erwarten, vor diesen Fans zu spielen.»
Die Verpflichtung kommt nicht überraschend. Bereits seit Wochen wurde über das Interesse an dem 1,90 Meter großen Abwehrspieler spekuliert. Nach dem Abgang mehrerer Leistungsträger musste der FC handeln. Ob Özkacar der erhoffte Stabilisator wird, muss sich allerdings erst zeigen. Bei Lyon kam er zuletzt kaum zum Einsatz und wurde bereits an den FC Valencia verliehen.
Interessant ist vor allem die Entwicklung auf dem Transfermarkt. Während Topclubs weiterhin Rekordsummen ausgeben, setzen Vereine mit Budgetproblemen verstärkt auf Leihgeschäfte. Der FC spart sich so eine hohe Ablöse und kann den Spieler erst testen. Ob dieses Modell langfristig zum Erfolg führt oder nur kurzfristige Probleme überdeckt, bleibt eine der spannendsten Fragen im modernen Fußballgeschäft.