Die Vorbereitung ist gelaufen, der Ernstfall steht bevor. Der 1. FC Köln startet in wenigen Tagen in die neue Zweitliga-Saison – mit einem Kader, der nach dem Abstieg grundlegend umgebaut wurde. 17 Spieler haben den Verein verlassen, neun Neue sind gekommen. Die spannende Frage: Wer hat Trainer Gerhard Struber in den vergangenen Wochen überzeugt?
Ein klarer Gewinner der Vorbereitung ist Luca Waldschmidt. Der Neuzugang vom VfL Wolfsburg zeigte sich treffsicher und spielfreudig. «Luca bringt genau die Kreativität und den Torabschluss mit, den wir gesucht haben», schwärmt Struber. Mit vier Treffern in den Testspielen empfahl sich der 28-Jährige nachdrücklich für die Startelf. Auch Linton Maina präsentierte sich stark verbessert. Der Flügelspieler, letztes Jahr oft nur Ergänzungsspieler, nutzte seine Chance und überzeugte mit Tempo und Zielstrebigkeit.
Im Mittelfeld hat sich Dejan Ljubicic als Führungsspieler etabliert. Der Österreicher, von mehreren Erstligisten umworben, blieb in Köln und soll nun zum Dreh- und Angelpunkt werden. «Dejan ist für uns unglaublich wertvoll, sowohl auf dem Platz als auch in der Kabine», betont Sportdirektor Christian Keller. Weniger rosig sieht es bei Mathias Olesen aus. Das Talent findet unter Struber bislang kaum statt und muss sich hinten anstellen.
In der Defensive gibt es ebenfalls klare Gewinner und Verlierer. Neuzugang Julian Justvan hat sich sofort integriert und dürfte gesetzt sein. Sorgen bereitet hingegen die Situation von Leart Paqarada. Der Linksverteidiger, erst im letzten Sommer gekommen, kämpft nach schwacher Rückrunde weiter um Form und Selbstvertrauen. «Bei Leart müssen wir geduldig sein, er hat das Potenzial», verteidigt Struber seinen Schützling.
Der FC geht mit einer Mischung aus Vorfreude und Respekt in die neue Spielzeit. Die Testspiele haben gezeigt: Die Mannschaft kann attraktiven Fußball spielen, ist aber noch nicht vollständig eingespielt. Der Kampf um die Startplätze bleibt spannend – und dürfte auch nach dem ersten Spieltag noch nicht entschieden sein. Die nächsten Wochen werden zeigen, ob die Gewinner der Vorbereitung auch im Ligaalltag liefern können.