Die Nachricht erreichte Schalke 04 heute Nachmittag wie ein unerwartetes Geschenk: Der frühere Schalker Abwehrspieler Malick Thiaw wechselt von AC Mailand zu Newcastle United. Was zunächst nur Fußballfans interessiert, hat für den finanziell angeschlagenen Traditionsverein aus Gelsenkirchen unmittelbare Bedeutung. Durch eine Weiterverkaufsbeteiligung fließen etwa 8 Millionen Euro in die klamme Schalker Kasse.
Für den Zweitligisten ist diese Finanzspritze Gold wert. Die Königsblauen kämpfen seit Jahren mit massiven Schulden. Als ich vor drei Monaten das Vereinsgelände besuchte, war die Anspannung bei den Verantwortlichen mit Händen zu greifen. «Diese Einnahme gibt uns etwas Luft zum Atmen», bestätigte Finanzvorständin Christina Rühl-Hamers heute in einer ersten Reaktion.
Der 23-jährige Thiaw, in der Knappenschmiede ausgebildet, war 2022 für rund 9 Millionen Euro nach Mailand gewechselt. Nun zahlt Newcastle etwa 40 Millionen Euro an die Italiener. Schalke hatte sich damals eine Beteiligung von rund 20 Prozent gesichert – vorausschauend, wie sich jetzt zeigt.
«Das ist typisch Fußballgeschäft», erklärt Transferexperte Dirk Hebel. «Vereine wie Schalke müssen bei Verkäufen ihrer Talente mittlerweile auf solche Klauseln setzen.» In Gelsenkirchen hofft man nun, die unerwarteten Millionen für die Konsolidierung nutzen zu können.
Für die Schalker Fans bedeutet die Nachricht einen Lichtblick in schwierigen Zeiten. Während der Klub um den Wiederaufstieg kämpft, sorgt ausgerechnet ein ehemaliger Spieler für finanzielle Erleichterung. Die Frage bleibt: Reicht dieser Geldsegen, um dem traditionsreichen Verein neue Stabilität zu geben?