Wer heute vom Düsseldorfer Flughafen abheben will, sollte besser früh die Fluginformationen prüfen. Nach einer angekündigten Tarifverhandlung des Bodenpersonals kommt es am Donnerstag zu erheblichen Einschränkungen im Flugverkehr. Allein in Düsseldorf fallen mindestens 52 Flüge aus, wie der Flughafenbetreiber auf seiner Webseite mitteilt. Besonders betroffen sind Verbindungen nach München, Frankfurt und Berlin.
Die Gewerkschaft ver.di hatte die Mitarbeiter zu einem ganztägigen Warnstreik aufgerufen. «Wir sehen keine andere Möglichkeit, unseren Forderungen nach fairen Lohnerhöhungen Nachdruck zu verleihen», sagt Gewerkschaftssprecher Markus Weber. «Die Arbeitsbelastung ist in den letzten Jahren massiv gestiegen, die Gehälter halten nicht Schritt.»
Für Reisende bedeutet das lange Schlangen an den Check-in-Schaltern. Seit den frühen Morgenstunden bilden sich vor den Terminals Warteschlangen. Bei meinem Rundgang durch das Terminal heute Morgen traf ich auf die Familie Schneider aus Krefeld. «Unser Flug nach Mallorca wurde gestrichen. Jetzt versuchen wir, auf morgen umzubuchen», erzählt Vater Thomas sichtlich enttäuscht.
Die Fluggesellschaften bemühen sich um Umbuchungen, doch die Kapazitäten sind begrenzt. Eurowings, größter Anbieter am Standort, hat bereits alternative Verbindungen über Köln/Bonn eingerichtet.
In Hamburg und München findet parallel ebenfalls ein Streik statt. «Ein durchaus kalkulierter Schachzug der Gewerkschaft», wie mir ein Insider aus der Luftfahrtbranche bestätigt. Die wirtschaftlichen Folgen für die Branche könnten in die Millionen gehen.
Der Flughafen empfiehlt Reisenden, sich vor der Anreise bei ihrer Airline zu informieren und genügend Zeit einzuplanen. Für die Passagiere bleibt nur Geduld – und die Hoffnung, dass die für morgen angesetzten Verhandlungen zu einer schnellen Einigung führen. Wie oft habe ich an deutschen Flughäfen schon dieses Szenario beobachtet? Es wird sicher nicht das letzte Mal sein.