Die Hitzewelle rollt über Deutschland, und Mainz stöhnt bei Temperaturen jenseits der 35-Grad-Marke. Für viele ist die eigene Wohnung ohne Klimaanlage kaum noch erträglich. Nun reagieren einige Hotels in der rheinland-pfälzischen Landeshauptstadt mit einem ungewöhnlichen Angebot: Sie öffnen ihre klimatisierten Räume für Nicht-Gäste, die eine Abkühlung suchen.
Das Favorite Parkhotel in der Innenstadt bietet seit gestern «Cool-Down-Packages» für 25 Euro an. «Die Menschen kommen völlig erschöpft zu uns», erzählt Hoteldirektor Christian Barth. «Viele sind ältere Menschen oder Familien mit kleinen Kindern, die in ihren aufgeheizten Dachgeschosswohnungen nicht mehr ein noch aus wissen.» Für den Preis erhalten Besucher vier Stunden Zugang zu klimatisierten Aufenthaltsräumen, gekühlte Getränke und die Möglichkeit, den Hotelpool zu nutzen.
Auch das Hyatt Regency am Rheinufer hat reagiert. «Wir sehen das als Teil unserer Verantwortung für die Stadtgemeinschaft», sagt Geschäftsführerin Marianne Weber. Das Hotel bietet kostenfreie «Cooling Zones» in der Lobby an, wo Menschen bei angenehmen 22 Grad durchatmen können.
Als ich gestern durch die Mainzer Altstadt lief, sah ich erschöpfte Menschen, die in jedem Schatten Zuflucht suchten. Eine ältere Dame erzählte mir mit hochrotem Gesicht: «Meine Wohnung hat sich auf 32 Grad aufgeheizt. Das halte ich nicht mehr aus.»
Die Stadt Mainz hat inzwischen einen Hitzeaktionsplan entwickelt. Experten warnen: Mit dem Klimawandel werden solche extremen Hitzeereignisse häufiger. Die Hotels in Mainz zeigen, wie kreative Lösungen in der Hitze helfen können – ein Modell, das Schule machen könnte, wenn die Sommer immer heißer werden.