In den Abendstunden des vergangenen Sonntags endete die Suche nach einer vermissten Stand-up-Paddlerin am Mözener See mit einer traurigen Gewissheit. Taucher bargen die Leiche der 55-jährigen Frau aus Hamburg, die seit Samstagnachmittag als vermisst galt. Das bestätigte die Polizei gestern. Die Vermisste war mit ihrem Board auf dem beliebten Gewässer im Kreis Segeberg unterwegs gewesen, als plötzlich jede Spur von ihr fehlte.
Was als entspannter Ausflug begann, löste einen umfangreichen Einsatz aus. Bereits am Samstag hatten Angehörige Alarm geschlagen, nachdem die Frau nicht wie vereinbart zurückgekehrt war. Ihr Fahrzeug stand noch am Parkplatz, das Paddelbrett trieb führerlos auf dem See. Sofort begannen Polizei, Feuerwehr und DLRG mit der Suche – unterstützt von Tauchern, Drohnen und einem Hubschrauber.
«Die Wetterbedingungen waren tückisch», erklärte Einsatzleiter Martin Köhler. «Starke Windböen können selbst erfahrene Paddler überraschen.» Nach meinen Beobachtungen unterschätzen viele Hamburger die Gefahren auf den ländlichen Gewässern in Schleswig-Holstein. Oft fehlt die richtige Ausrüstung oder Erfahrung mit plötzlichen Wetterumschwüngen.
Die genauen Umstände des Unglücks bleiben vorerst unklar. Die Kriminalpolizei hat Ermittlungen aufgenommen, bislang gibt es jedoch keine Hinweise auf Fremdverschulden. Eine Obduktion soll die Todesursache klären. Anwohner am Mözener See zeigen sich erschüttert. «Wir kennen solche Vorfälle hier kaum», sagt eine Frau, die seit 30 Jahren am See lebt.
Der tragische Vorfall wirft ein Schlaglicht auf die Sicherheit beim Stand-up-Paddling, das in den letzten Jahren enorm an Popularität gewonnen hat. Experten raten dringend, nie allein zu paddeln und stets eine Schwimmweste zu tragen. Was bleibt, ist die Frage: Wie können wir solche Unglücke künftig vermeiden, ohne die Freude an der Natur zu verlieren?