Die Kapitänsbinden sind verteilt, die Hierarchien geklärt: Kurz vor dem Start der neuen Bundesliga-Saison haben alle 18 Clubs ihre Anführer bestimmt. Während einige Teams auf bewährte Führungsspieler setzen, gibt es bei anderen Vereinen überraschende Wechsel. Besonders auffällig: Die Kapitäne werden immer jünger und die internationale Vielfalt nimmt zu.
Bayern München vertraut weiterhin auf Joshua Kimmich, der bereits in seine dritte Saison als Spielführer geht. «Die Binde zu tragen ist ein unglaubliches Privileg», erklärt der 30-jährige Nationalspieler. «Ich versuche, die Mannschaft nicht nur verbal zu führen, sondern vor allem durch Leistung.» Mit seiner Passgenauigkeit von beeindruckenden 93,7% in der Vorsaison setzt er tatsächlich Maßstäbe.
Bei Borussia Dortmund übernimmt überraschend Julian Brandt das Amt von Emre Can. Eine Entscheidung, die Trainer Nuri Şahin nach intensiven Gesprächen mit der Mannschaft getroffen hat. In Leipzig führt nun der erst 23-jährige Castello Lukeba das Team – ein mutiger Schritt, der die neue Generation an Führungsspielern symbolisiert.
Die Statistik zeigt einen klaren Trend: Mit durchschnittlich 27,2 Jahren sind die Bundesliga-Kapitäne so jung wie nie zuvor. Gleichzeitig stammen erstmals mehr als die Hälfte nicht aus Deutschland – ein Spiegelbild der Internationalisierung der Liga. Der VfB Stuttgart mit Kapitän Waldemar Anton repräsentiert dabei eine Ausnahme: Acht Spieler aus dem eigenen Nachwuchs stehen im Kader.
Was bedeutet diese Entwicklung für die Bundesliga? Die jüngeren Kapitäne bringen neue Führungsstile und eine moderne Kommunikation in die Kabinen. Gleichzeitig stellt sich die Frage, ob die traditionelle Verbindung zwischen Vereinen und lokaler Identität durch diese Internationalisierung verändert wird. Eines ist sicher: Die neue Generation von Spielführern wird die Bundesliga in den kommenden Jahren entscheidend prägen.