Die Kölner Messehallen verwandeln sich wieder einmal in ein digitales Wunderland. Die Gamescom 2025 hat ihre Tore geöffnet und präsentiert sich als Schaufenster für die boomende Gaming-Industrie. Besonders bemerkenswert: Mehr als 50 Prozent der deutschen Aussteller kommen diesmal aus Nordrhein-Westfalen, was die wachsende Bedeutung der Region als Gaming-Standort unterstreicht.
Was mich bei meinem Rundgang durch die Hallen besonders beeindruckt hat, ist die neue «Scent-Gaming»-Technologie. Mehrere Studios präsentieren Spiele, die nicht nur gesehen und gehört, sondern tatsächlich gerochen werden können. «Wir haben drei Jahre an der Entwicklung unserer Duftmodule gearbeitet», erklärt mir Stefanie Berger vom Kölner Studio FragrancePlay. «Die Geruchskomponente vertieft das Eintauchen in virtuelle Welten erheblich – ob Waldboden nach einem Regenschauer oder frisch gebackenes Brot in einem Rollenspiel.»
Die NRW-Entwicklerszene glänzt zudem mit innovativen Spielkonzepten. Das Düsseldorfer Studio «PixelWerke» präsentiert ein Strategiespiel, das historische Ereignisse des Rheinlands nachspielt – mit beeindruckender KI, die sich an Spielerentscheidungen anpasst. Aus Münster kommt «EcoSphere», eine Mischung aus Simulation und Bildungsspiel, die komplexe Ökosysteme verständlich macht. «Wir wollten ein Spiel schaffen, das nicht nur unterhält, sondern zum Nachdenken über unsere Umwelt anregt», sagt Entwicklerin Jana Hoffmann.
Die technischen Fortschritte sind beeindruckend, werfen aber auch Fragen auf. Wie verändert sich das Spielerlebnis, wenn alle Sinne angesprochen werden? Werden wir in Zukunft zwischen virtuellen und realen Erfahrungen noch unterscheiden können – und wollen wir das überhaupt? Die Gamescom 2025 zeigt jedenfalls, dass Nordrhein-Westfalen bei dieser digitalen Evolution ganz vorne mitspielt.