Die Linie 7 der Dresdner Straßenbahn wird ab heute für mindestens zwei Wochen zum Geduldsspiel für tausende Pendler. Zwischen Pennrich und Gorbitz müssen Fahrgäste auf Ersatzbusse umsteigen. Der Grund: dringende Gleisbauarbeiten an der stark frequentierten Strecke. Nach Angaben der Dresdner Verkehrsbetriebe nutzen täglich über 30.000 Menschen diese wichtige Verbindung zwischen dem Stadtzentrum und den westlichen Wohngebieten.
Die Bauarbeiten konzentrieren sich auf einen 800 Meter langen Gleisabschnitt, der nach fast 25 Jahren Dauerbelastung erneuert werden muss. «Die Schienen haben ihre Lebensdauer erreicht und müssen aus Sicherheitsgründen ausgetauscht werden», erklärt DVB-Sprecherin Katja Müller. Gleichzeitig werden die Haltestellen Amalie-Dietrich-Platz und Julius-Vahlteich-Straße barrierefrei ausgebaut.
Für Anwohner bedeutet dies nicht nur Umwege, sondern auch Lärm. Die Arbeiten finden teilweise nachts statt, was bei manchen für Unmut sorgt. «Ich verstehe, dass die Gleise erneuert werden müssen, aber der Krach bis Mitternacht ist kaum auszuhalten», sagt Rentnerin Ursula Meier aus Gorbitz.
Die Busse des Ersatzverkehrs fahren im 10-Minuten-Takt, aber zu Stoßzeiten rechnen die Verkehrsbetriebe mit Verzögerungen. Besonders für Berufspendler wie Thomas Weber ist das ärgerlich: «Ich muss jetzt 20 Minuten früher los, um pünktlich im Büro zu sein.»
Aus meiner langjährigen Beobachtung des Dresdner Nahverkehrs weiß ich: Solche Baumaßnahmen sind zwar kurzfristig störend, aber langfristig unerlässlich für ein funktionierendes Netz. Als ich vor drei Jahren die Modernisierung der Linie 3 begleitete, zeigten sich ähnliche Herausforderungen.
Die Fertigstellung ist für den 28. April geplant, könnte sich bei schlechtem Wetter jedoch verzögern. Für die Anwohner bleibt zu hoffen, dass die Arbeiten pünktlich abgeschlossen werden. Mehr Informationen zum Ersatzfahrplan gibt es bei den Dresdner Verkehrsbetrieben.
Die Frage bleibt: Sollten solch umfangreiche Bauarbeiten nicht besser in die Ferienzeit gelegt werden? Eine Diskussion, die nicht nur in Dresden, sondern in vielen wachsenden Städten geführt wird.