Die Hansestadt Hamburg intensiviert ihre Bemühungen im Bereich Elektromobilität. Bis 2025 sollen 2.000 zusätzliche öffentliche Ladepunkte entstehen – fast eine Verdoppelung der aktuellen Kapazität. Wirtschaftssenatorin Melanie Leonhard (SPD) stellte gestern das neue Maßnahmenpaket vor. Laut aktueller Zahlen sind bereits über 30.000 reine Elektroautos in Hamburg zugelassen, Tendenz steigend.
«Wir müssen jetzt handeln, damit die Ladeinfrastruktur mit der wachsenden Zahl an E-Fahrzeugen Schritt halten kann», betonte Leonhard bei der Pressekonferenz im Rathaus. Die Investition von rund 45 Millionen Euro soll nicht nur neue Ladestationen bringen, sondern auch bestehende modernisieren.
Besonders in den Außenbezirken wie Bergedorf und Harburg soll das Netz dichter werden. Als Reporterin, die regelmäßig durch die Stadt pendelt, beobachte ich seit Jahren die Entwicklung: In der Innenstadt findet man mittlerweile an fast jeder zweiten Straßenecke eine Lademöglichkeit, während man in Wohngebieten oft vergeblich sucht.
Der ADAC begrüßt die Pläne grundsätzlich. «Die Ladeinfrastruktur ist entscheidend für die Akzeptanz der Elektromobilität», sagt Verkehrsexperte Martin Kröger. Kritik kommt jedoch von Umweltverbänden, die parallel den öffentlichen Nahverkehr stärker gefördert sehen wollen.
Interessant: In meinen Gesprächen mit Hamburger Taxifahrern merke ich, dass viele den Umstieg auf E-Fahrzeuge noch scheuen. «Die Reichweite macht mir Sorgen, gerade im Schichtbetrieb», sagte mir ein Fahrer am Hauptbahnhof.
Bleibt die Frage, ob die Maßnahmen ausreichen werden. Nach den Erfahrungen in München und Stuttgart dürfte die Nachfrage schneller wachsen als erwartet. Für uns Hamburger steht fest: Die Mobilitätswende kommt – aber sie braucht mehr als nur gute Absichten. Sie braucht praktische Lösungen im Alltag.