Die Münchner haben in den letzten Wochen Regenschirme häufiger genutzt als Sonnenbrillen. Nach einem durchwachsenen Frühjahr mit unbeständigem Wetter gibt es nun Grund zur Freude: Der Hochsommer soll zurückkehren. Laut Deutscher Wetterdienst steigen die Temperaturen ab dem 17. Juni auf über 30 Grad – ein deutlicher Kontrast zu den kühlen 18 Grad der vergangenen Tage.
Seit Anfang Mai erlebte die bayerische Landeshauptstadt mehr Regen als Sonnenschein. «Wir hatten in Südbayern eine regelrechte Westwindlage, die feuchte Atlantikluft zu uns geführt hat», erklärt Meteorologe Jürgen Schmidt vom Wetterdienst Wetterkontor. Die Folge waren volle Biergärten bei Sonnenschein und leere bei Regen – ein wirtschaftliches Auf und Ab für die Gastronomen.
Doch die Wetterkarte dreht sich. Eine stabile Hochdrucklage baut sich über Mitteleuropa auf und bringt warme Luftmassen aus dem Mittelmeerraum. «Ab Montag erwarten wir einen deutlichen Temperaturanstieg mit Spitzenwerten bis 32 Grad am Mittwoch», bestätigt auch Florian Schimak vom Münchner Wetteramt.
Die Vorfreude ist spürbar. In den Baumärkten im Münchner Umland sind Planschbecken und Gartenduschen bereits stark nachgefragt. Als ich gestern durch den Englischen Garten spazierte, sah ich mehrere Münchner beim Aufstellen von Slacklines und Picknickkörben – die Hoffnung auf Besserung liegt in der Luft.
Für die Stadt bedeutet der Wetterumschwung auch Herausforderungen. Die Stadtwerke München bereiten sich auf erhöhten Wasserverbrauch vor. Der Wechsel von Nässe zu Trockenheit könnte zudem für die Stadtgärtnerei Mehrarbeit bedeuten. Bleibt die Frage: Wie lange hält der Hochsommer? Die ersten Prognosen sprechen von mindestens einer Woche – Zeit genug, um die Badesachen aus dem Schrank zu holen.