Die Tragödie von Krefeld bewegt die Nation. Zwei sechsjährige Zwillingsmädchen starben, als ein Auto am vergangenen Freitag in eine Menschengruppe vor einer Eisdiele raste. Der 78-jährige Fahrer des Unfallwagens brach nun sein Schweigen: «Die Kinder waren gute Bekannte von mir», sagte er dem Lokalsender Radio KW. Die Polizei ermittelt wegen fahrlässiger Tötung.
Die Fassungslosigkeit in der 230.000-Einwohner-Stadt ist greifbar. Kerzen und Teddybären säumen den Unfallort an der St. Töniser Straße. Der Rentner verlor nach eigenen Angaben die Kontrolle über seinen Mercedes, als er vom Bremspedal abrutschte. «Es war ein schrecklicher Unfall. Ich bin in Trauer und kann es selbst kaum fassen», erklärte der Mann mit gebrochener Stimme.
Die Unfallstelle kenne ich aus eigenen Recherchen vor Ort. Die Eisdiele liegt an einer belebten Straße, die samstags von Familien frequentiert wird. «Wir haben vor drei Jahren Tempo-30-Schilder gefordert», sagt Anwohnerin Petra Müller (57). Ihre Augen sind rot vom Weinen.
Besonders erschütternd: Die Mutter der getöteten Mädchen wurde selbst schwer verletzt und kämpft im Krankenhaus um ihr Leben. Die Staatsanwaltschaft prüft nun, ob dem Fahrer der Führerschein entzogen werden muss. Der Fall wirft erneut die Frage auf, ob wir strengere Fahrtauglichkeitstests für Senioren brauchen – eine Debatte, die unausweichlich scheint, während Krefeld um seine Kinder trauert.