Erst im letzten Sommer holte Borussia Dortmund Felix Nmecha für 30 Millionen Euro vom VfL Wolfsburg. Der zentrale Mittelfeldspieler galt als hoffnungsvoller Ersatz für den abgewanderten Jude Bellingham. Doch die bisherige Bilanz spricht eine ernüchternde Sprache: Verletzungsprobleme bremsten den 23-Jährigen aus, nur 15 Einsätze konnte er in seiner Debütsaison verbuchen.
Die Gerüchteküche brodelt bereits. Wie mehrere Medien berichten, könnte der BVB bei einem passenden Angebot gesprächsbereit sein. «Nmecha hat zweifellos das Potenzial für die große Bühne, aber Verfügbarkeit ist eben auch eine Qualität«, meint Transferexperte Sebastian Meyer. «Die Klubverantwortlichen hatten sich deutlich mehr von dieser Investition versprochen.»
Besonders die hartnäckigen Hüftprobleme bereiten dem jungen Talent Sorgen. Nachdem er bereits große Teile der Hinrunde verpasste, musste er sich im März sogar einer Operation unterziehen. Die Reha verläuft zwar planmäßig, doch die Skepsis bleibt. Aus dem Umfeld des Vereins ist zu hören, dass man die Entwicklung genau beobachtet und alle Optionen prüft.
Dabei steckt man in einem klassischen Dilemma: Verkauft der BVB zu früh, könnte Nmecha anderswo sein Potenzial entfalten und zum Schnäppchen für einen Konkurrenten werden. Hält man zu lange an ihm fest, riskiert man weitere enttäuschende Saisons. Fakt ist: Mit Trainer Edin Terzić wird Nmecha einen wichtigen Fürsprecher verlieren.
Was bleibt, ist die Frage, ob Felix Nmecha in Dortmund noch die Kurve kriegt oder ob seine Geschichte beim BVB als teures Missverständnis in die Vereinschronik eingeht. Die kommenden Wochen dürften entscheidend sein – sowohl für seine persönliche Zukunft als auch für die Kaderplanung der Schwarz-Gelben.