Das UNESCO-Weltkulturerbe Zollverein wird zur großen Radsportbühne: Am 21. August startet die Deutschland Tour 2024 mit einem spektakulären Prolog auf dem historischen Industriegelände in Essen. Wenn sich die internationale Radsportelite durch das Stahlgerüst der alten Zechen schlängelt, verschmilzt Industriekultur mit Hochleistungssport in einer Weise, die es so noch nicht gegeben hat.
Die 4,5 Kilometer lange Strecke führt die Fahrer durch ein einzigartiges Panorama aus Fördertürmen, Kokereien und dem imposanten Ruhrpott-Charme. «Wir wollten etwas Besonderes schaffen, das die Identität der Region widerspiegelt und gleichzeitig spektakulären Sport bietet», erklärt Tour-Direktor Matthias Pietsch. Die schmalen Rennräder auf dem Kopfsteinpflaster der alten Industrieanlagen werden dabei nicht nur die Profis vor eine technische Herausforderung stellen, sondern auch den Zuschauern ein visuelles Erlebnis bieten, das Tradition und Moderne verbindet.
Bemerkenswert ist auch die Öffnung des Events für Hobby-Radsportler: Vor dem Profi-Rennen können bis zu 500 Amateursportler den Prolog-Kurs selbst befahren und sich wie die Stars fühlen. Die Nachfrage nach den Startplätzen war enorm – binnen 48 Stunden waren alle Plätze vergeben. «Es zeigt, wie groß das Interesse am Radsport in der Region ist», freut sich Essens Oberbürgermeister Thomas Kufen.
Nach dem Auftakt auf Zollverein führt die viertägige Tour durch Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz und Baden-Württemberg, bevor am 25. August der Sieger in Saarbrücken gekürt wird. Doch der Startschuss auf dem historischen Industriegelände dürfte eines der bildgewaltigsten Highlights der Tour werden. Wenn die Abendsonne durch die Stahlträger der Zeche fällt und die Silhouetten der Radsportler darauf tanzen, wird deutlich: Der Strukturwandel im Ruhrgebiet schafft nicht nur neue wirtschaftliche Perspektiven, sondern auch einzigartige Bühnen für Sport und Kultur.