Die anhaltende Sommerhitze lockt zahlreiche Menschen ans Rheinufer in Köln. Doch was für viele nach einer willkommenen Abkühlung aussieht, kann schnell zur tödlichen Falle werden. Die Stadt Köln erwägt nun ein striktes Badeverbot im Rhein, nachdem allein im vergangenen Jahr mehrere Menschen beim Baden ums Leben gekommen sind.
Der Fluss birgt tückische Gefahren: Starke Strömungen, Strudel und vorbeifahrende Schiffe machen das Baden im Rhein zu einem lebensgefährlichen Unterfangen. «Die Strömungsgeschwindigkeit wird oft unterschätzt. Selbst geübte Schwimmer können in Sekundenschnelle abgetrieben werden», erklärt Michael Esser von der Deutschen Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG) Köln.
Die Stadt plant nun, das bestehende Badeverbot konsequenter durchzusetzen. «Wir werden die Beschilderung deutlich ausbauen und mehr Kontrollen durchführen», sagt Kölns Ordnungsdezernent Johannes Schmidt. Bei Verstößen drohen Bußgelder von bis zu 250 Euro.
Besonders gefährlich sind die scheinbar ruhigen Uferbereiche wie die Poller Wiesen oder der Rheinpark. Hier habe ich selbst beobachtet, wie Familien mit kleinen Kindern sorglos ins Wasser gehen – oft nur wenige Meter von Warnschildern entfernt.
Thomas Kremer, dessen Sohn vor zwei Jahren nur knapp einer Rhein-Tragödie entkam, unterstützt die Maßnahmen: «Die Menschen unterschätzen die Gefahr komplett. Es braucht mehr Aufklärung und klare Verbote.»
Badeunfälle im Rhein enden häufig tödlich, weil die Rettung durch die starke Strömung erschwert wird. Die Stadt plant daher zusätzlich eine Aufklärungskampagne in mehreren Sprachen. Die Frage bleibt: Wie viele Unglücke müssen noch passieren, bis die Botschaft ankommt? Der Rhein ist kein Badesee – er ist eine tödliche Gefahr.