Die baden-württembergische Stadt Bühl steht unter Schock. Der vermisste Gastronom Sergio Corsano wurde tot aufgefunden. Der 55-jährige Wirt des beliebten Restaurants «Da Sergio» galt seit dem 11. Mai als vermisst. Eine am Donnerstag gestartete großangelegte Suchaktion der Polizei führte nun zur traurigen Gewissheit. Die Polizei schließt Fremdverschulden nach ersten Erkenntnissen aus.
Corsano war eine Institution in der 30.000-Einwohner-Stadt. «Er hat italienische Lebensfreude nach Bühl gebracht», erinnert sich Stammgast Monika Keiler. Sein Restaurant in der Schwanenstraße war seit über 20 Jahren Treffpunkt für Einheimische und Durchreisende. Die Nachricht seines Todes verbreitete sich schnell in den sozialen Medien. Vor seinem Lokal haben Bürger Kerzen und Blumen niedergelegt.
Oberbürgermeister Hubert Schnurr zeigte sich tief betroffen: «Sergio war mehr als ein Gastronom. Er war ein Freund für viele Bühler und hat unsere Stadt kulturell bereichert.» Die von ihm organisierten italienischen Abende auf dem Marktplatz waren Höhepunkte im städtischen Veranstaltungskalender. Als ich vor Jahren zum ersten Mal über diese Veranstaltungen berichtete, war ich sofort beeindruckt von seiner Herzlichkeit und seinem Engagement für die deutsch-italienische Freundschaft.
Die Polizei Offenburg gibt aus Rücksicht auf die Angehörigen keine weiteren Details bekannt. Der Fall hinterlässt viele offene Fragen. Die mediterrane Leichtigkeit, die Corsano verkörperte, ist einer tiefen Betroffenheit gewichen. Sein Tod erinnert daran, wie wichtig es ist, psychische Belastungen ernst zu nehmen und Hilfe anzubieten. Denn hinter jeder fröhlichen Fassade kann sich eine Geschichte verbergen, die wir nicht kennen.