Die Flammen loderten meterhoch aus den Fenstern, als ich am Dienstagabend im Münchner Stadtteil Ramersdorf eintraf. Was als Routineeinsatz begann, endete in einer Tragödie: Bei einem Wohnungsbrand in einem Mehrfamilienhaus an der Rosenheimer Straße haben Einsatzkräfte eine Leiche entdeckt. Gegen 19:30 Uhr alarmierten besorgte Anwohner die Feuerwehr, nachdem sie Rauch und Flammen im dritten Obergeschoss bemerkt hatten.
Innerhalb weniger Minuten waren 60 Einsatzkräfte vor Ort und begannen mit den Löscharbeiten. «Die Flammen schlugen bereits aus mehreren Fenstern, als wir eintrafen», berichtet Einsatzleiter Michael Bauer. Die Feuerwehrleute konnten den Brand zwar schnell unter Kontrolle bringen, doch für eine Person kam jede Hilfe zu spät. Bei der anschließenden Durchsuchung der stark verrauchten Wohnung fanden die Einsatzkräfte eine leblose Person.
Die Identität des Opfers ist bislang noch nicht zweifelsfrei geklärt, wie die Polizei auf Nachfrage mitteilte. Auch zur Brandursache gibt es noch keine gesicherten Erkenntnisse. Experten der Kriminalpolizei haben die Ermittlungen aufgenommen und untersuchen den Brandort akribisch auf Spuren.
Für die Bewohner des Hauses war es ein Schock. «Ich habe nur einen lauten Knall gehört und dann schon die Sirenen», erzählt Anwohnerin Maria Schulz (67). Drei weitere Bewohner mussten vorübergehend ihre Wohnungen verlassen. Die Feuerwehr schätzt den entstandenen Sachschaden auf rund 150.000 Euro.
In meinen fast zwanzig Jahren als Reporterin habe ich immer wieder über Wohnungsbrände berichtet, doch jeder einzelne Fall ist erschütternd – besonders wenn Menschen zu Schaden kommen. Was mich bei solchen Einsätzen immer wieder beeindruckt: die Professionalität und Menschlichkeit der Einsatzkräfte, die trotz der dramatischen Umstände besonnen handeln.
Die Polizei wird in den kommenden Tagen weitere Ermittlungen durchführen. Besonders die Frage nach der Brandursache steht im Mittelpunkt. War es ein technischer Defekt? Eine vergessene Kerze? In Mehrfamilienhäusern können solche Ereignisse schnell zu einer Gefahr für alle Bewohner werden.
Der Vorfall erinnert uns daran, wie wichtig funktionierende Rauchmelder und Fluchtwege sind – und wie schnell ein Feuer sich ausbreiten kann. Manchmal liegt zwischen Alltag und Katastrophe nur ein winziger Moment.