Die Nerven der Fluggäste am Kölner Flughafen wurden am Donnerstagabend auf eine harte Probe gestellt. Eine Ryanair-Maschine mit Ziel Edinburgh musste ihren Start abrupt abbrechen, während gleichzeitig ein Turkish-Airlines-Flugzeug zur Landung ansetzte. Der Vorfall ereignete sich gegen 19:30 Uhr und sorgte für bange Momente bei Passagieren und Beobachtern.
«Es gab einen lauten Knall, dann wurde stark gebremst», berichtet ein Passagier der Ryanair-Maschine. Laut Flughafensprecher Alexander Weise handelte es sich um eine Sicherheitsmaßnahme. Die Piloten brachen den Start ab, als sie bemerkten, dass zeitgleich ein Flugzeug der Turkish Airlines zur Landung ansetzte. Das abrupte Bremsmanöver der Boeing 737 war für alle Insassen deutlich spürbar.
Als ich vor Jahren über Flugsicherheit recherchierte, erklärte mir ein Pilot: «Lieber einmal zu viel stoppen als einmal zu wenig.» Genau dieses Prinzip rettete hier möglicherweise Leben. Die Flugsicherung am Köln/Bonner Flughafen bestätigte, dass die Sicherheitsabstände zu keinem Zeitpunkt unterschritten wurden. Dennoch nahm man das ungewöhnliche Szenario zum Anlass, beide Flugzeuge besonders sorgfältig zu überprüfen.
Die Passagiere des Ryanair-Fluges mussten anschließend in der Maschine ausharren. «Nach etwa 45 Minuten durften wir wieder aussteigen», erzählte eine Betroffene aus Köln-Ehrenfeld. Die Airline organisierte Ersatzflüge für den Folgetag.
Solche Vorfälle sind selten, aber niemals Routine. Sie erinnern uns daran, dass im Luftverkehr Sicherheit immer an erster Stelle steht – selbst wenn das bedeutet, dass Reisepläne durcheinandergeraten. Die Frage bleibt, warum zwei Maschinen gleichzeitig die einzige Start- und Landebahn des Flughafens nutzen sollten. Die Untersuchungen dazu laufen.