Als am Freitagabend die Südkurve im Kölner Stadion bebte, stand Paderborn-Trainer Pelle Kwasniok fasziniert am Spielfeldrand. Trotz der deutlichen 1:4-Niederlage seines Teams gegen den 1. FC Köln zeigte er sich beeindruckt von der Atmosphäre. «Was hier in Köln passiert, ist einfach außergewöhnlich. Diese Fans leben den Fußball wie kaum jemand sonst», sagte Kwasniok nach dem Spiel.
Die Domstädter feierten ihren dritten Sieg in Folge und klettern damit auf Platz drei der 2. Bundesliga. Vor 50.000 Zuschauern traf Linton Maina doppelt, Dejan Ljubicic und Damion Downs steuerten die weiteren Treffer bei. Für Paderborn konnte nur Filip Bilbija zwischenzeitlich verkürzen.
FC-Trainer Gerhard Struber bremste jedoch die aufkommende Euphorie. «Wir haben heute vieles richtig gemacht, aber es gibt noch Luft nach oben», mahnte der Österreicher. «In der Anfangsphase hatten wir Glück, dass Paderborn seine Chancen nicht genutzt hat.»
Besonders die Effektivität seiner Mannschaft beeindruckte. Aus sieben Torschüssen machten die Kölner vier Treffer – eine Quote, die selbst Struber überraschte. «So effizient waren wir in den letzten Jahren selten», bestätigte mir ein langjähriger Fan in der Nordkurve, wo ich seit meiner Zeit in Köln regelmäßig zu Gast bin.
Kapitän Timo Hübers warnte ebenfalls: «Wir müssen auf dem Boden bleiben. Diese Liga ist unberechenbar.» Die Mannschaft wirkt nach dem gelungenen Neustart dennoch wie befreit. Die Kölner Fußballkultur blüht wieder auf – ein Hoffnungsschimmer nach dem bitteren Bundesliga-Abstieg.