Als ich heute durch die Straßen Düsseldorfs ging, fielen mir mehr Uniformen als sonst auf. Kein Wunder: 211 neue Polizistinnen und Polizisten haben seit Oktober ihren Dienst in der Landeshauptstadt aufgenommen. Sie verstärken die Polizeipräsenz in den Stadtteilen, auf den Straßen und am Hauptbahnhof. Laut Polizeipräsident Norbert Wesseler werden die neuen Kräfte besonders dort eingesetzt, wo Bürger sich unsicher fühlen.
Die meisten der Neuen sind frisch von der Polizeihochschule, 95 davon haben ihre Ausbildung gerade erst mit dem Bachelor abgeschlossen. Doch auch 53 erfahrene Beamte wechselten aus anderen Behörden nach Düsseldorf. Bei einem Pressetermin betonte Oberbürgermeister Stephan Keller: «Mehr Polizeipräsenz bedeutet mehr Sicherheit für unsere Stadt.»
Die Verstärkung kommt zur richtigen Zeit. In den vergangenen Monaten haben sich Anwohner besonders in der Altstadt über zunehmende Ruhestörungen beschwert. Wie mir ein Gastwirt vertraulich mitteilte: «Wir brauchen mehr Präsenz auf der Straße, nicht nur an Wochenenden.»
Interessant ist die veränderte Ausbildung der jungen Beamten. «Wir legen heute viel mehr Wert auf interkulturelle Kompetenz und Deeskalationstechniken», erklärt Ausbildungsleiterin Maria Bergmann. Ich erinnere mich noch gut an die Zeiten, als in Baden-Württemberg der Fokus vor allem auf körperlicher Fitness lag.
Die neuen Polizisten werden nicht nur die Sicherheit verstärken, sondern auch das Gesicht der Düsseldorfer Polizei verändern. Jeder dritte Neuankömmling hat einen Migrationshintergrund – ein Spiegelbild der vielfältigen Stadtgesellschaft. Was wird sich dadurch ändern? Das werden die kommenden Monate zeigen.