Die Kölner Rheinbrücke wurde heute zum Schauplatz eines bemerkenswerten Protests für mehr Klimaschutz. Aktivisten der Umweltorganisation „Robin Wood» kletterten in den frühen Morgenstunden an die markanten Stahlträger der Hohenzollernbrücke und entrollten ein zwölf Meter langes Banner mit der Aufschrift „Ökologische Wende jetzt!». Nach Angaben der Polizei waren sechs Personen an der Aktion beteiligt.
Die Demonstration fällt mit dem Beginn der internationalen Klimakonferenz in Dubai zusammen und soll auf die Dringlichkeit konkreter Maßnahmen aufmerksam machen. „Wir können nicht länger warten, während die Politik nur redet», erklärte Sprecherin Jana Meier vor Ort. Die Aktivisten fordern einen verbindlichen Ausstieg aus fossilen Energieträgern bis 2030.
Besonders kritisiert wird die Haltung der Bundesregierung, die nach Ansicht der Umweltschützer ihre Klimaziele aufweicht. Ein Sprecher des Umweltministeriums wies die Vorwürfe zurück: „Deutschland steht weiterhin zu seinen Klimazielen, aber der Weg dorthin muss wirtschaftlich verträglich sein.»
Die Reaktionen der Kölner fallen gemischt aus. Während viele Passanten mit Verständnis reagierten, äußerten andere Bedenken zur Sicherheit. „Solche Aktionen sind notwendig, um aufzurütteln», meinte eine Studentin. Ein Pendler hingegen befürchtete Verkehrsbehinderungen.
Als ich vor Jahren über ähnliche Proteste in München berichtete, waren die Aktionen noch Randerscheinungen. Heute gehören sie zum Stadtbild vieler deutscher Metropolen.
Der Einsatz verlief friedlich, die Polizei sperrte Teile des Fußwegs unter der Brücke ab. Nach drei Stunden beendeten die Aktivisten ihren Protest freiwillig. Die Botschaft jedoch bleibt: Der Klimaschutz duldet keinen Aufschub mehr. Und während in Dubai die Mächtigen konferieren, erinnern Aktionen wie diese daran, dass die Ungeduld in der Bevölkerung wächst.