In Sachsen-Anhalt gewinnt die AfD immer mehr an Zustimmung. Mit 32 Prozent liegt die Partei in einer aktuellen Insa-Umfrage deutlich vor der CDU (22 Prozent). Dieser beträchtliche Vorsprung von zehn Prozentpunkten alarmiert die etablierten Parteien, insbesondere mit Blick auf die Landtagswahl 2026. Die Zahlen, vom «Spiegel» veröffentlicht, zeigen eine erhebliche Verschiebung im politischen Gefüge des Bundeslandes.
Besonders bemerkenswert: Die Partei konnte ihren Vorsprung seit der letzten Erhebung im Januar fast verdoppeln. Damals betrug der Abstand zur CDU noch sechs Prozentpunkte. Die Linke käme aktuell auf 5,5 Prozent, während die SPD mit 11,5 Prozent rechnen könnte. Die Grünen mit 5 Prozent und die FDP mit 4 Prozent kämpfen um den Einzug in den Landtag.
«Diese Umfragewerte sind ein deutliches Warnsignal für die demokratischen Kräfte im Land», erklärt Politikwissenschaftler Prof. Matthias Berger von der Universität Halle. «Die Kombination aus wirtschaftlicher Unsicherheit und Unzufriedenheit mit der Bundesregierung treibt viele Wähler zur AfD.»
Als ich letzte Woche durch Magdeburg ging, spürte ich diese Stimmung hautnah. «Die da oben in Berlin interessieren sich doch nicht für uns hier», sagte mir ein Handwerker beim Bäcker. Solche Sätze höre ich seit meiner Zeit als Regionaljournalistin in Baden-Württemberg immer häufiger.
Die aktuelle Regierungskoalition aus CDU, SPD und FDP in Sachsen-Anhalt käme laut Umfrage auf keine Mehrheit mehr. Ministerpräsident Reiner Haseloff (CDU) steht vor der Herausforderung, verloren gegangenes Vertrauen zurückzugewinnen. Die Landtagswahl 2026 wirft bereits jetzt ihre Schatten voraus.
Werden die etablierten Parteien rechtzeitig Antworten auf die Sorgen der Menschen finden? In den östlichen Bundesländern entscheidet sich möglicherweise, wie stabil unsere Demokratie in den kommenden Jahren sein wird.