Rot-Weiss Essens holpriger Start: Wenn Ballverluste zum Alptraum werden
Der Saisonstart von Rot-Weiss Essen gleicht einer digitalen Fehlermeldung: System läuft, aber nicht rund. Nach vier Spieltagen hat RWE nur vier Punkte auf dem Konto – eine magere Ausbeute für einen Verein mit höheren Ambitionen. Besonders auffällig: Die Mannschaft verliert in entscheidenden Momenten den Ball und wird dann gnadenlos ausgekontert. Dieses Umschaltspiel wird zum Achillesferse des Teams.
«Unsere Probleme liegen klar im Übergangsmoment», erklärt Trainer Christoph Dabrowski nach der jüngsten Niederlage. «Wir verlieren zu viele Bälle in der gegnerischen Hälfte und sind dann nicht schnell genug zurück in der Defensive.» Die Statistik gibt ihm recht: Bereits acht Gegentore kassierte RWE nach eigenen Ballverlusten – ein alarmierender Wert. Der Ballbesitz von durchschnittlich 54% täuscht über die wahren Probleme hinweg.
Besonders im letzten Drittel fehlt es an Durchschlagskraft. Die Sturmspitzen um Leonardo Vonic und Moussa Doumbouya kommen zwar auf gute Laufwerte – Tracking-Daten zeigen bei beiden über 11 Kilometer pro Spiel – doch die Präzision im Abschluss lässt zu wünschen übrig. Mit einer Chancenverwertung von nur 18% liegt RWE deutlich unter dem Ligadurchschnitt von 23%.
Die kommenden Wochen werden zeigen, ob Dabrowski und sein Team die richtigen Anpassungen vornehmen können. Vielleicht braucht es weniger Risiko im Spielaufbau und mehr taktische Disziplin. Wie bei einem veralteten Smartphone könnte ein System-Update helfen – oder müssen vielleicht doch einige Apps (sprich Spieler) ausgetauscht werden? Die Essener Fans hoffen jedenfalls, dass ihr Team bald auf den Erfolgskanal umschaltet.