Der Standseilbahn-Unfall in Triest weckt Erinnerungen an frühere Vorfälle bei uns. Auch in Dresden gab es 2008 einen Unfall bei der Standseilbahn, als ein Zug entgleiste. Zum Glück wurde niemand verletzt. Aber wie steht es um die Sicherheit unserer beiden historischen Bergbahnen heute?
Die Dresdner Standseilbahn und die Schwebebahn gehören zu den ältesten Bergbahnen der Welt. Seit 1895 und 1901 verbinden sie den Stadtteil Loschwitz mit den Höhen von Weißer Hirsch und Oberloschwitz. Nach 120 Jahren Betrieb stellt sich die Frage: Wie sicher sind die alten Technikwunder?
«Unsere Bahnen zählen zu den sichersten Verkehrsmitteln überhaupt«, erklärt Lars Seiffert, Pressesprecher der Dresdner Verkehrsbetriebe (DVB). Die technischen Sicherheitsstandards wurden seit der Grundsanierung 1993 stetig verbessert. Täglich prüfen Fachkräfte die Anlagen vor Betriebsbeginn. Dazu kommen wöchentliche, monatliche und jährliche Wartungen.
Ich kenne die Bahnen seit meiner Kindheit in Dresden. Damals wie heute vertrauen Einheimische und Touristen den historischen Anlagen. Dabei ist besonders die Seilprüfung entscheidend. «Die Zugseile werden regelmäßig magnetinduktiv auf Beschädigungen untersucht», betont Seiffert.
Das Landesamt für Technische Überwachung kontrolliert beide Bahnen zusätzlich. Bei einer Hauptuntersuchung alle fünf Jahre werden sämtliche Teile der Bahnen geprüft. «Bei der Standseilbahn sind besonders die Bremssysteme wichtig», erklärt der Techniker Matthias Weber. Drei unabhängige Bremssysteme sorgen für Sicherheit.
Der Betrieb wird nach Auskunft der DVB bei Unwetter oder starkem Wind sofort eingestellt. Auch bei Blitzgefahr oder anderen Risiken bleiben die Bahnen stehen. Ein automatisches Zugsicherungssystem verhindert Kollisionen.
So gehören die historischen Bahnen zwar zu den ältesten, aber auch zu den modernsten Verkehrsmitteln in Dresden. Denn unter dem historischen Äußeren verbirgt sich neueste Technik. Was bleibt, ist der Charme vergangener Zeiten – gepaart mit der Sicherheit von heute.