Als geübte Kulturjournalistin mit Münchner Wurzeln fällt mir die Wahl der literarischen Highlights für September 2025 nicht leicht. Die Szene blüht wieder auf, nachdem die vergangenen Jahre eher bescheiden waren.
Besonders gespannt bin ich auf Lea Bergmann, die am 3. September im Literaturhaus München aus ihrem neuen Klimaroman «Die letzte Flut» liest. Mit über 200.000 verkauften Exemplaren ihres Debüts gehört sie inzwischen zu den gefragtesten Stimmen der jüngeren Generation. «Ich schreibe nicht, um zu belehren, sondern um zu bewegen», erzählte sie mir vergangenes Jahr in einem Gespräch.
Im Gasteig HP8 präsentiert der Münchner Lokalmatador Markus Ostermair am 12. September sein lang erwartetes zweites Werk. Seine Lesungen sind berüchtigt für die Mischung aus tiefgründiger Prosa und trockenem Humor. 78 Prozent der Tickets sind bereits verkauft.
Der Lyrikabend in der Seidlvilla am 19. September bringt drei internationale Stimmen zusammen. Die Veranstalterin Claudia Weber hat ein feines Gespür für aufstrebende Talente. Ich erinnere mich noch gut an ihren ersten Poetry Slam 2015 im Keller des Valentin-Karlstadt-Musäums, bei dem wir zu zehnt im Publikum saßen.
Die Buchhandlung Lehmkuhl lockt am 24. September mit dem norwegischen Bestsellerautor Henrik Lund. Seine Krimis spielen ausgerechnet in Bayern – eine ungewöhnliche Perspektive.
Was bleibt? Die Münchner Literaturszene hat sich von den schweren Jahren erholt. Man spürt wieder den Hunger nach Geschichten und Austausch. Ob das so bleibt, wenn im Oktober die Ticketpreise erneut steigen? Wir werden sehen.