In Essen lieferten sich zwei junge Männer eine wilde Verfolgungsjagd mit der Polizei. Was als routinemäßige Kontrolle in der Nacht zum Mittwoch begann, endete in einer halsbrecherischen Flucht durch die Innenstadt. Mit Tempo 100 rasten die Flüchtigen durch 30er-Zonen, überfuhren rote Ampeln und gefährdeten andere Verkehrsteilnehmer.
Die Polizeistreife wollte den Wagen gegen 1:30 Uhr auf der Altendorfer Straße kontrollieren. Doch statt anzuhalten, gab der Fahrer Gas. Die anschließende Verfolgung führte über die Helenenstraße, Frohnhauser Straße und schließlich in den Westviertel-Park, wo die beiden Insassen das Auto zurückließen und zu Fuß flüchteten.
«Die Männer haben durch ihre rücksichtslose Fahrweise nicht nur sich selbst, sondern auch unbeteiligte Verkehrsteilnehmer in Lebensgefahr gebracht», erklärt Polizeisprecher Dennis Hehne. Ein 20-jähriger Essener konnte wenig später festgenommen werden. Vom zweiten Täter fehlt bislang jede Spur.
In meinen fast zwanzig Jahren Berichterstattung habe ich immer wieder erlebt, wie solche Verfolgungsjagden die Gemüter erhitzen. Besonders in Städten wie Essen, wo die Problematik mit illegalen Autorennen in den letzten Jahren zugenommen hat. Die Ermittlungen der Polizei laufen auf Hochtouren – nicht nur wegen der Verkehrsdelikte, sondern auch weil das Auto möglicherweise gestohlen war.
Am Ende bleibt die Frage: Was bringt junge Menschen dazu, für einen kurzen Adrenalinkick ihr Leben und das anderer zu riskieren? Die Polizei Essen verstärkt nun ihre Kontrollen in den bekannten Problemzonen der Stadt. Eine gesellschaftliche Diskussion über härtere Strafen für solche Verkehrssünder scheint unvermeidlich.