Die Sperrung des Berliner Tiergartentunnels sorgt für erhebliche Verkehrsprobleme in der Hauptstadt. Seit Sonntagabend ist der wichtige Verkehrsweg zwischen Potsdamer Platz und Hauptbahnhof in beide Richtungen gesperrt – Grund dafür ist akuter Personalmangel bei der Tunnelüberwachung. Rund 50.000 Fahrzeuge nutzen normalerweise täglich diese zentrale Verbindung.
Der Tunnel kann aus Sicherheitsgründen nicht geöffnet werden, wenn die Überwachung nicht gewährleistet ist. Die für die Tunnelsteuerung zuständige Firma hatte kurzfristig eine Krankmeldung erhalten und konnte keinen Ersatz organisieren. Das Problem offenbart eine grundsätzliche Schwachstelle: Es fehlt an qualifiziertem Personal für diese sicherheitsrelevante Aufgabe.
«Wir arbeiten mit Hochdruck an einer Lösung», erklärt Jan Thomsen, Sprecher der Verkehrsverwaltung. Die zuständige Senatsverwaltung prüft nun, ob Mitarbeiter aus anderen Bereichen kurzfristig einspringen können. Doch dies gestaltet sich schwierig, da für die Tunnelüberwachung spezielle Qualifikationen erforderlich sind.
In der Zwischenzeit müssen Autofahrer erhebliche Umwege in Kauf nehmen. Die empfohlene Ausweichroute führt über die Leipziger Straße und den Spittelmarkt – was besonders zu Stoßzeiten für kilometerlange Staus sorgt. Ich habe heute Morgen am Potsdamer Platz Pendler beobachtet, die sichtlich genervt im Stau standen.
Die Berliner Verkehrsbetriebe haben als Reaktion zusätzliche Busse eingesetzt, doch auch diese stecken im dichteren Verkehr fest. Besonders ärgerlich: Ein Ende der Sperrung ist derzeit nicht absehbar.
Die Situation zeigt die Fragilität der Berliner Verkehrsinfrastruktur. Obwohl der 2.7 Kilometer lange Tunnel ein zentrales Element für die Hauptstadtmobilität darstellt, hängt sein Betrieb an wenigen Fachkräften. Wird es Zeit für ein neues Konzept zur Tunnelsicherheit, das weniger anfällig für personelle Engpässe ist?