Die Stunden des Wartens endeten für viele Dortmunder am frühen Abend. Drei Blindgänger aus dem Zweiten Weltkrieg wurden heute erfolgreich entschärft. Die 250-Kilo-Bomben entdeckten Experten bei routinemäßigen Luftbildauswertungen in der Nähe der Autobahn A2. Rund 3.000 Menschen mussten ihre Häuser verlassen – pünktlich um 9 Uhr begann die Evakuierung.
Für Pendler und Reisende wurde es ein Tag der Geduldsproben. Die A2 blieb zwischen den Anschlussstellen Dortmund-Nordost und Dortmund-Lanstrop in beide Richtungen über Stunden gesperrt. Erst gegen 19 Uhr gab die Polizei die wichtige Verkehrsader wieder frei. «Die Zusammenarbeit aller Beteiligten war hervorragend, das hat uns die Arbeit sehr erleichtert», sagte Einsatzleiter Michael Schneider.
Der Dortmunder Norden erlebte einen besonderen Tag. In den Evakuierungszentren in zwei Schulen sammelten sich Anwohner mit Haustieren, Büchern und Snacks für die Wartezeit. Eine ältere Dame erzählte mir: «Wir kennen das schon. Vor drei Jahren hatten wir das auch. Ich habe meine Medikamente und meinen Kreuzworträtselblock dabei.«
Was viele nicht wissen: Im Ruhrgebiet ist der Fund von Weltkriegsbomben keine Seltenheit. Allein in NRW werden jährlich etwa 1.800 Bomben entschärft – ein gefährliches Erbe, das den Alltag immer wieder unterbricht.
Für die Kampfmittelexperten war es ein erfolgreicher Tag. Die Anwohner konnten ab 19 Uhr in ihre Wohnungen zurückkehren. Währenddessen planen die Behörden bereits weitere Sondierungen im Stadtgebiet. Der heutige Einsatz zeigt wieder: Die Geschichte liegt in Dortmund manchmal nur wenige Meter unter der Oberfläche.