Die Polizei Essen hat am Dienstag drei mutmaßliche Trickdiebe festgenommen, die zuvor eine Seniorin bestohlen hatten. Die 84-jährige Frau aus Rüttenscheid wurde Opfer des sogenannten «Wasserglas-Tricks», bei dem die Täter sich als Handwerker ausgaben. Innerhalb weniger Minuten erbeuteten sie Schmuck im Wert von mehreren tausend Euro.
Ein aufmerksamer Nachbar beobachtete die Verdächtigen beim Verlassen des Hauses und alarmierte die Polizei. «Diese Reaktion war goldrichtig», erklärte mir Hauptkommissarin Schulte, die seit Jahren solche Fälle bearbeitet. «Ohne die Zivilcourage des Zeugen wären die Täter wahrscheinlich entkommen.»
Bei der anschließenden Verfolgungsjagd durch Essen-Mitte versuchten die Verdächtigen, mit ihrem Fahrzeug zu flüchten. Dabei missachteten sie mehrere rote Ampeln und gefährdeten andere Verkehrsteilnehmer. In meinen fast zwanzig Jahren Berichterstattung habe ich selten eine so rücksichtslose Flucht erlebt. Die Beamten konnten das Fahrzeug schließlich in der Nähe des Hauptbahnhofs stellen.
Bei den Festgenommenen handelt es sich um drei Männer im Alter zwischen 24 und 37 Jahren. In ihrem Auto fanden die Ermittler nicht nur den Schmuck der Seniorin, sondern auch weiteres mutmaßliches Diebesgut. Die Polizei prüft nun Verbindungen zu ähnlichen Fällen in der Region. Mehr dazu auf der Webseite der Polizei Essen.
Die Masche mit falschen Handwerkern nimmt in Hamburg wie auch hier im Ruhrgebiet zu. Die Kripo warnt: «Lassen Sie keine Fremden in Ihre Wohnung. Im Zweifel: Tür zu und Polizei rufen.» Ein Rat, der gerade für ältere Menschen lebenswichtig sein kann.