In Dortmund stehen die Weichen für eine spannende Oberbürgermeisterwahl im kommenden Jahr. Amtsinhaber Thomas Westphal (SPD) tritt erneut an – doch die politische Landschaft der Ruhrgebietsmetropole zeigt sich im Wandel. Aktuelle Umfragen deuten auf ein enges Rennen hin, bei dem eine Stichwahl wahrscheinlich wird. Schon jetzt formieren sich die Lager in der 600.000-Einwohner-Stadt.
Die Sozialdemokraten hoffen, ihre traditionelle Vormachtstellung zu behaupten. Westphal, der 2020 ins Amt kam, kämpft mit Herausforderungen wie dem Strukturwandel und Sicherheitsfragen in der Nordstadt. „Wir haben viel erreicht, aber es liegt noch ein gutes Stück Arbeit vor uns», erklärt der 56-jährige Amtsinhaber im Gespräch mit lokalen Medien.
Die CDU will die Gunst der Stunde nutzen und bereitet sich intensiv auf die Wahl vor. Noch ist ihr Kandidat nicht offiziell benannt, aber in Parteikreisen kursieren bereits Namen. Das Bündnis 90/Die Grünen, die bei der letzten Kommunalwahl deutlich zulegen konnten, rechnen sich ebenfalls Chancen aus.
Bemerkenswert ist die wachsende Bedeutung lokaler Themen. Bei meinen Gesprächen auf dem Westenhellweg höre ich immer wieder: Verkehrswende, bezahlbarer Wohnraum und die wirtschaftliche Zukunft nach dem Niedergang der Stahlindustrie beschäftigen die Menschen.
Die Wahlbeteiligung könnte entscheidend werden. Bei der letzten OB-Wahl lag sie nur bei 47,7 Prozent – ein demokratisches Warnsignal für die einstige SPD-Hochburg. Experten wie der Dortmunder Politikwissenschaftler Prof. Neumeyer erwarten «eine zunehmende Fragmentierung der Wählerschaft».
Die Dortmunder blicken gespannt auf das Wahljahr 2025. Wird die Stadt weiter rot bleiben oder steht ein politischer Wandel bevor? In den kommenden Monaten dürfte der Wahlkampf an Fahrt aufnehmen – und damit auch die Debatte um die Zukunft der viertgrößten Stadt Nordrhein-Westfalens.