Der HSV stolpert erneut auf seiner Aufstiegsmission. Das 0:2 gegen 1860 München zeigt schonungslos die Schwächen der Hamburger, die im Olympiastadion seltsam blutleer wirkten. Das Abenteuer Aufstieg? Mit solchen Leistungen rückt es in weite Ferne.
Besonders ernüchternd war der Auftritt der vermeintlichen Leistungsträger. Während Torwart Heuer Fernandes (Note 3) mit einigen Paraden eine höhere Niederlage verhinderte, enttäuschten vor allem die Offensivkräfte auf ganzer Linie. Glatzel und Königsdörffer (beide Note 5) blieben nahezu unsichtbar, Jatta (Note 4,5) verlor gefühlt jeden zweiten Zweikampf.
«Die Mannschaft hat heute den Kampf nicht angenommen», kritisierte Ex-HSV-Profi Sergej Barbarez am Sky-Mikrofon. «In solchen Spielen zeigt sich der wahre Charakter.» Besonders auffällig: Die körperliche Unterlegenheit der Hamburger. Die Statistik spricht Bände – nur 38% gewonnene Zweikämpfe sind schlichtweg zu wenig für einen Aufstiegsaspiranten.
Die Abwehr um Hadzikadunic und Schonlau (beide Note 4) wirkte bei beiden Gegentroren desorientiert. «Wir verteidigen wie eine Schülermannschaft», polterte Trainer Steffen Baumgart, der selbst zunehmend ratlos wirkt. Die taktische Flexibilität, die er einst versprach, ist kaum zu erkennen.
Was bleibt, ist die bittere Erkenntnis: Der HSV steckt in einer veritablen Krise. Während die Konkurrenz punktet, verlieren die Hamburger weiter an Boden. Können sie sich noch einmal aufraffen oder erleben wir das nächste gescheiterte Aufstiegsprojekt? Die kommenden Wochen werden es zeigen – viel Zeit bleibt nicht mehr.