In München sucht die Polizei dringend nach einem Täter, der eine 17-jährige Jugendliche im Stadtteil Sendling vergewaltigt haben soll. Der Vorfall ereignete sich in der Nacht zum Samstag gegen 3:30 Uhr auf einem Sportplatz nahe der Implerstraße. Die Jugendliche befand sich auf dem Heimweg von einer Feier, als der bislang unbekannte Mann sie ansprach und dann attackierte.
Auf meinem Weg zur Polizeidirektion am Morgen nach der Tat war die Betroffenheit unter den Anwohnern spürbar. «So etwas in unserer Nachbarschaft – das macht uns alle fassungslos», sagte mir eine ältere Dame, die seit 40 Jahren in Sendling lebt. Die Ermittlungen laufen auf Hochtouren. Das Kommissariat 15 für Sexualdelikte hat den Fall übernommen und wertet Spuren vom Tatort aus.
Die Polizei beschreibt den Täter als etwa 30 Jahre alt, 1,80 Meter groß und von normaler Statur. Er sprach Deutsch mit ausländischem Akzent und trug dunkle Kleidung. «Wir setzen auf Hinweise aus der Bevölkerung», erklärt Hauptkommissar Werner Kraus vom Polizeipräsidium München. «Jede noch so kleine Beobachtung könnte entscheidend sein.»
Besonders erschütternd: In den vergangenen sechs Monaten ist dies bereits der dritte Fall einer Sexualstraftat im öffentlichen Raum in München. Die Statistik zeigt jedoch, dass solche Übergriffe durch Fremde vergleichsweise selten sind. Häufiger finden sexuelle Übergriffe im sozialen Nahbereich statt.
Während die Ermittlungen laufen, haben lokale Fraueninitiativen bereits zusätzliche Begleitdienste für den Heimweg nach Veranstaltungen organisiert. Wie werden wir als Gesellschaft auf diese beunruhigende Entwicklung reagieren? Die Antwort muss mehr sein als nur verstärkte Polizeipräsenz.