Die Bundesregierung plant die Solarförderung drastisch zu kürzen – Hausbesitzer müssen mit Einbußen rechnen. Nach Informationen der Verbraucherzentrale Bundesverband soll die Einspeisevergütung für private Photovoltaikanlagen ab Oktober um bis zu 30 Prozent reduziert werden. Etwa 2,6 Millionen Haushalte, die bereits Solaranlagen betreiben, und viele potenzielle Käufer sind betroffen.
«Die geplanten Einschnitte könnten den Solarausbau erheblich ausbremsen», warnt Katharina Reiche, Vorständin der Verbraucherzentrale. «Wer heute noch eine Anlage plant, sollte schnell handeln.» Besonders bitter: Die Amortisationszeit für neue Anlagen würde sich von derzeit etwa 12 auf fast 16 Jahre verlängern.
Für mich zeigt sich hier ein typisches Muster deutscher Energiepolitik. Erst werden Anreize geschaffen, dann bei steigender Beliebtheit die Förderung zurückgefahren. Das habe ich bereits beim ersten Solarboom vor 15 Jahren in Baden-Württemberg beobachtet, als die Einspeisevergütung schrittweise gesenkt wurde.
Die Regierung begründet die Kürzungen mit Haushaltsengpässen und dem Argument, dass Solaranlagen heute günstiger in der Anschaffung seien. Kritiker sehen darin jedoch ein falsches Signal für die Energiewende. Ein Hamburger Installateur berichtet mir: «Die Anfragen sind seit Bekanntwerden der Pläne um 40 Prozent eingebrochen.»
Für Hausbesitzer bleibt die Solaranlage trotz Kürzungen wirtschaftlich, wenn mehr Strom selbst verbraucht wird. Entscheidend wird sein, ob die Politik nachsteuert oder bei den Kürzungen bleibt. Die Energiewende braucht Verlässlichkeit – gerade bei den Menschen, die sie mit eigenen Mitteln vorantreiben wollen.