Die Dresdner Fußballwelt steht unter Schock: Dynamo Dresden hat sich völlig überraschend von seinem Geschäftsführer Jürgen Fischer getrennt. Die Nachricht platzte gestern Abend wie eine Bombe in die Vorbereitungen auf das kommende Heimspiel. Für viele Fans kam dieser Schritt aus heiterem Himmel – erst im Mai hatte Fischer seinen Vertrag beim Traditionsverein verlängert.
«Die Entscheidung ist uns nicht leichtgefallen, war aber nach intensiven Beratungen unumgänglich», erklärte Aufsichtsratschef Thomas Meyer in einer knappen Mitteilung. Was genau hinter der Trennung steckt, bleibt unklar. In Vereinskreisen wird gemunkelt, dass es unterschiedliche Auffassungen zur strategischen Ausrichtung gegeben haben soll. Besonders die Transferpolitik der letzten Monate sorgte offenbar für Konfliktstoff.
Fischer selbst zeigte sich überrascht: «Nach drei Jahren intensiver Aufbauarbeit kommt dieser Schritt für mich unerwartet. Ich hätte gerne weiter für diesen besonderen Verein gearbeitet.» Der 46-Jährige hatte den finanziell angeschlagenen Club 2021 übernommen und für wirtschaftliche Stabilität gesorgt. Auch sportlich ging es aufwärts, wenngleich der erhoffte Aufstieg in die 2. Bundesliga ausblieb.
Die Fanszene reagiert gespalten. Während einige die Entscheidung als «typisches Dynamo-Chaos» kritisieren, sehen andere die Chance auf einen Neuanfang. «Es braucht jetzt schnell Klarheit, wer übernimmt und wohin die Reise geht», fordert Marco Weigelt von der Faninitiative «Schwarz-Gelbe Zukunft». Vorübergehend soll Finanzchef Stefan Lehmann die Geschäfte führen, während der Aufsichtsrat nach einem Nachfolger sucht.
Die Frage bleibt: War es ein Rücktritt oder ein Rauswurf? Und vor allem: Was bedeutet das für Dynamos sportliche Zukunft? Eines ist sicher – langweilig wird es beim Drittligisten nie.