In Stuttgart-Giebel loderte gestern Abend ein Feuer auf einem Balkon im dritten Stock eines Mehrfamilienhauses. Die Flammen griffen schnell auf zwei weitere Stockwerke über. Laut Feuerwehr Stuttgart wurden drei Personen leicht verletzt, darunter ein Kind. Der Sachschaden wird auf etwa 100.000 Euro geschätzt. Rund 50 Feuerwehrleute waren im Einsatz.
Die Bewohnerinnen und Bewohner des betroffenen Gebäudes konnten sich weitgehend selbst in Sicherheit bringen. «Das schnelle Eingreifen unserer Einsatzkräfte hat Schlimmeres verhindert«, erklärte Einsatzleiter Martin Weber vor Ort. Die Brandursache bleibt vorerst unklar. Ermittler der Kriminalpolizei untersuchen nun, ob ein technischer Defekt oder unsachgemäß gelagerte Gegenstände auf dem Balkon verantwortlich sein könnten.
Bei meiner Ankunft am Einsatzort waren die Straßen rund um das Gebäude abgesperrt. Nachbarn standen in kleinen Gruppen zusammen, viele in Schlafanzügen und mit Decken um die Schultern. Eine ältere Dame erzählte mir mit zitternder Stimme: «Erst hörte ich ein Knistern, dann sah ich die Flammen durch mein Fenster. Ich hatte solche Angst.«
Die Feuerwehr lobte die Bewohner für ihr besonnenes Verhalten. Die Verletzten wurden vor Ort versorgt, mussten aber nicht ins Krankenhaus. Für die Bewohner der drei unbewohnbaren Wohnungen hat die Stadt Notunterkünfte bereitgestellt. Der Vorfall zeigt wieder einmal, wie wichtig funktionierende Rauchmelder und freie Fluchtwege sind – gerade in Mehrfamilienhäusern, wo ein Brand schnell mehrere Parteien betreffen kann.