Mitten in Düsseldorfs historischer Carlstadt versteckt sich ein kleines Juwel, das selbst viele Einheimische noch nicht entdeckt haben. Der Rosengarten an der Bilker Straße 7 öffnet täglich seine schmiedeeisernen Tore für Besucher, die dem Großstadttrubel kurz entfliehen möchten. Besonders im Frühsommer, wenn Hunderte Rosen in voller Blüte stehen, verwandelt sich der kleine Park in ein duftendes Paradies.
Auf meinem Weg durch die engen Gassen der Carlstadt höre ich oft Touristen, die nach dem Rheinufer fragen. Kaum jemand biegt in die unscheinbare Seitengasse ab, die zum Rosengarten führt. Dabei lohnt sich der kleine Umweg. «Wir pflegen hier über 60 verschiedene Rosensorten», erklärt Gärtnerin Marion Weber, während sie vorsichtig welke Blätter entfernt. «Viele Besucher sind überrascht, wenn sie plötzlich vor dieser grünen Oase stehen.»
Der Garten gehört zum Stadtmuseum und wurde erst 1990 nach historischem Vorbild angelegt. Zwischen den akkurat geschnittenen Buchsbaumhecken und kleinen Kieswegen finden sich auch Wasserspiele und versteckte Bänke. Ein perfekter Ort für eine Mittagspause oder zum Lesen.
Besonders berührend finde ich die Geschichte der «Düsseldorfer Stadtrose» – eine apricotfarbene Züchtung, die hier ihren Ehrenplatz hat. «Sie steht für die Widerstandsfähigkeit unserer Stadt», sagt Weber mit einem Lächeln. «Auch nach harten Wintern blüht sie zuverlässig wieder auf.»
In Zeiten, wo immer mehr Menschen nach grünen Oasen in der Stadt suchen, könnte dieser versteckte Garten wichtiger denn je werden. Manche nennen ihn liebevoll «Düsseldorfs kleines Versailles». Der Eintritt ist übrigens frei – ein Geschenk an alle, die einen Moment der Ruhe suchen. Und wer weiß? Vielleicht entdecken Sie dort zwischen Rosenduft und Vogelgezwitscher auch Ihre ganz persönliche Lieblingsecke.