In den Verhandlungen zwischen Bund und Ländern zeichnet sich eine spürbare Preiserhöhung für das Deutschlandticket ab. Wie jetzt aus Regierungskreisen bekannt wurde, könnte der monatliche Preis bis 2026 auf 64 Euro steigen – eine Erhöhung um fast 40 Prozent gegenüber dem aktuellen Preis von 49 Euro. Die Verkehrsministerkonferenz tagt derzeit in Hamburg, um über die Zukunft des ÖPNV-Flatrate-Tickets zu entscheiden.
Der Kostendruck auf das beliebte Nahverkehrsangebot wächst stetig. «Ohne eine nachhaltige Finanzierung wird das Deutschlandticket keine Zukunft haben», sagte Bundesverkehrsminister Volker Wissing gestern in Berlin. Die Verkehrsunternehmen verzeichnen durch das Ticket zwar Fahrgastzuwächse, gleichzeitig steigen aber auch die Betriebskosten erheblich.
Ein internes Papier der Länder, das mir vorliegt, zeigt einen stufenweisen Anstieg: Bereits 2025 soll der Preis auf 58 Euro steigen, gefolgt von der geplanten Erhöhung auf 64 Euro im Jahr darauf. Die Verhandlungen zwischen den Bundesländern gestalten sich schwierig. Bayern und Sachsen drängen auf eine schnellere Anpassung, während Hamburg und Bremen für moderate Erhöhungen plädieren.
Für Pendler wie Maria Schulz aus Baden-Württemberg, die ich am Stuttgarter Hauptbahnhof treffe, bedeutet das eine erhebliche Mehrbelastung. «Irgendwann lohnt sich der Umstieg vom Auto nicht mehr», sagt die 42-jährige Büroangestellte, die täglich 40 Kilometer zur Arbeit pendelt.
Die Verkehrsverbände fordern mehr Planungssicherheit. «Dieses ständige Hin und Her verunsichert sowohl die Betreiber als auch die Fahrgäste», kritisiert der Präsident des Verbands Deutscher Verkehrsunternehmen. Die endgültige Entscheidung soll noch diese Woche fallen – bis dahin bleibt die Zukunft des Erfolgsmodells Deutschlandticket ungewiss. Und mit ihr die Frage, ob der ÖPNV wirklich die bezahlbare Alternative bleiben kann, die er sein sollte.