Der Verkehr in Kölns Innenstadt kommt heute teilweise zum Erliegen. Mehrere angemeldete Demonstrationen führen zu erheblichen Einschränkungen für Autofahrer, Radfahrer und Fußgänger. Die Polizei rechnet mit Tausenden Teilnehmern bei den drei größten Kundgebungen. Betroffen sind vor allem der Bereich um den Dom, die Ringe und Teile der Altstadt.
«Wir empfehlen allen, die nicht unbedingt mit dem Auto in die Innenstadt müssen, auf öffentliche Verkehrsmittel auszuweichen», erklärt Polizeisprecherin Katharina Weber. Die KVB verstärkt heute ihr Angebot, dennoch könne es auch im ÖPNV zu Verzögerungen kommen.
Besonders die Friedensdemonstration am Neumarkt mit erwarteten 5.000 Teilnehmern dürfte für Verkehrsprobleme sorgen. Der Demozug soll über die Ringe zum Heumarkt führen. Gleichzeitig versammeln sich am Dom Klimaaktivisten, während am Rudolfplatz eine Kundgebung für bezahlbaren Wohnraum stattfindet.
Als ich gestern am Neumarkt unterwegs war, wurden bereits Absperrgitter aufgestellt. Die Stimmung in der Stadt ist angespannt. Viele Einzelhändler befürchten Umsatzeinbußen durch die Verkehrsbehinderungen an diesem wichtigen Einkaufssamstag.
Anwohner Stefan Müller (54) aus der Altstadt ist verärgert: «Jedes Wochenende Demos – irgendwann reicht’s auch mal. Man kommt ja gar nicht mehr durch die eigene Stadt.»
Die Einschränkungen werden voraussichtlich bis in die Abendstunden andauern. Die Polizei Köln hat ihre Präsenz deutlich verstärkt und bittet um Verständnis für die Maßnahmen. Die Frage bleibt: Wie viel Demonstrationsrecht verträgt eine Großstadt, bevor das öffentliche Leben zu stark beeinträchtigt wird?