Ein 71-jähriger Radfahrer schwebt nach einem tragischen Unfall im Hamburger Stadtteil Bahrenfeld zwischen Leben und Tod. Der Pedelec-Fahrer kollidierte gestern Nachmittag an der Kreuzung Luruper Chaussee/Von-Sauer-Straße mit einem abbiegenden Auto. Laut Polizeiangaben erlitt der Senior schwerste Kopfverletzungen und musste noch am Unfallort reanimiert werden.
Die 56-jährige Autofahrerin wollte nach ersten Ermittlungen nach links abbiegen und übersah dabei offenbar den entgegenkommenden Radfahrer. Der Aufprall war so heftig, dass der Mann mehrere Meter durch die Luft geschleudert wurde. «In solchen Momenten zählt jede Sekunde», berichtet ein Notarzt, der zum Einsatzort gerufen wurde. «Die ersten Minuten nach einem solchen Trauma entscheiden oft über Leben und Tod.»
An der Unfallstelle spielten sich dramatische Szenen ab. Passanten leisteten sofort Erste Hilfe, bevor der Rettungsdienst eintraf. Die Autofahrerin erlitt einen Schock und musste ebenfalls medizinisch betreut werden. Die Kreuzung gilt unter Anwohnern seit Jahren als Gefahrenpunkt. «Hier muss man höllisch aufpassen», erzählt mir eine ältere Dame, die täglich diese Strecke mit ihrem Fahrrad nimmt.
Ich habe in meinen Jahren als Reporterin in Hamburg viele Unfallstellen besucht, doch die Betroffenheit der Anwohner war selten so greifbar wie hier. Die Verkehrsunfallstatistik der Hansestadt zeigt: Die Zahl der schwerverletzten Radfahrer steigt seit Jahren – besonders bei Senioren auf E-Bikes und Pedelecs.
Der Vorfall wirft erneut die Frage auf, ob unsere Straßen für die wachsende Zahl von schnellen E-Bikes ausreichend sicher gestaltet sind. Während der Spezialisierte Verkehrsunfalldienst die genauen Umstände noch ermittelt, bleibt die bange Frage: Wie können wir solche Tragödien künftig verhindern?