Der Berlin Marathon steht vor der Tür, doch dieses Jahr mischen sich in die Vorfreude auch Sorgenfalten. Mit erwarteten Temperaturen von bis zu 28 Grad droht am Sonntag der wärmste Marathontag in der Geschichte der Veranstaltung. Der Veranstalter SCC Events hat bereits eine Hitzewarnung ausgesprochen und besondere Vorkehrungen getroffen.
«Diese Temperaturen stellen für viele Läuferinnen und Läufer eine besondere Herausforderung dar», erklärt Jürgen Lock, Geschäftsführer von SCC Events. Entlang der Strecke werden zusätzliche Wasserstellen eingerichtet, und an neuralgischen Punkten stehen Duschen zur Abkühlung bereit. Die 49.000 Teilnehmerinnen und Teilnehmer wurden aufgefordert, ihre Zielvorgaben anzupassen.
Bei meinem letzten Besuch eines Hitze-Marathons in Frankfurt sah ich erschöpfte Läufer, die trotz Warnung ihr gewohntes Tempo durchziehen wollten – mit fatalen Folgen. Viele mussten aufgeben. Die Sanitätsdienste sind in Berlin entsprechend verstärkt worden. «Wir haben die Zahl der medizinischen Helfer um 20 Prozent erhöht», bestätigt der ärztliche Leiter des Marathons, Dr. Martin Schönfeld.
Erfahrene Marathonläuferin Hanna Weber aus Potsdam nimmt es gelassen: «Ich werde langsamer laufen und mehr trinken als sonst. Der Körper kann sich anpassen, wenn man ihm Zeit gibt.»
Die Hitze trifft nicht nur die Hobbyläufer. Auch die Profis müssen ihre Strategien überdenken. Unter diesen Bedingungen rückt ein neuer Weltrekord in weite Ferne. Stattdessen wird es ein Rennen, bei dem Erfahrung und kluges Kräfteeinteilen entscheiden. Vielleicht wird der Berlin Marathon 2024 weniger durch Rekordzeiten als durch den gemeinsamen Kampf gegen die Elemente in Erinnerung bleiben.